News spezial: Trauer um Whitney Houston

SA 18.02.2012 | 17.05 Uhr | n-tv

Das Phänomen ist bekannt: Wenn man ewige Minuten lang Smalltalk machen muss, dann kommt da extrem viel Stuss raus. Beim Nachrichtensender n-tv haben das die Moderatoren, Reporter und Experten am Sonnabendnachmittag sehr eindrucksvoll bewiesen.

In Newark fand in einer kleinen Baptisten-Kirche die Trauerfeier für Whitney Houston statt. Die Angehörigen wollten keinen großen Medienrummel, und deshalb gab es in der kompletten Kirche nur eine einzige Kamera. Außerdem durften die Journalisten auch nur aus größerer Entfernung berichten.
Eine geschlagene Stunde vor der Zeremonie ging n-tv bereits mit der Sondersendung on Air. Viel Zeit, um mal so richtig schön im Dreck zu wühlen.

Ist denn der Ex-Mann auch bei der Feier? Und könnte es sein, dass der Schuld hat am Tod von Whitney Houston? Ja, könnte sein, so die Moderatorin. Und sind denn die Fahnen auf Halbmast? Macht man das bei einer, die Drogen genommen hat? Und war es vielleicht doch Selbstmord? Kann man das vielleicht doch nicht ausschließen?

So tauschten sich die n-tv-Leute unmittelbar vor der Trauerfeier über die Umstände des Todes der Sängerin aus.
Der Chefredakteur der Bravo durfte – zugeschaltet aus München – auch seinen Senf zu Houston dazugeben. Er glaubt, dass sie sich eventuell doch umgebracht haben könnte. Als ob jemand irgendwelche Schwurbeleien vom Bravo-Chef hören wollte.

Wenn nicht irgendwann doch die Trauerfeier in Newark begonnen hätte, dann hätten sich die n-tv-Leute wahrscheinlich noch darüber ausgelassen, was Whitney eventuell zuletzt gegessen und ob sich sich vielleicht daran verschluckt hat. Kann man ja mal drüber reden…

Die Trauerfeier selbst war übrigens auch eher befremdlich. Die Sänger und Sängerinnen schrien ihre Gospelsongs derart in den Raum, dass man meinen konnte, sie wollten Whitney damit wieder aufwecken.
Die arme Frau. Lasst sie jetzt mal ruhen.


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