SA 18.02.2012 | 19.00 Uhr | 3sat
Es gab eine Zeit, da waren die Eröffnungs– und Abschlusszeremonien bei der Berlinale immer eine eher peinliche Angelegenheit.
2012 war das ganz anders, und daran hatte Anke Engelke einen nicht unerheblichen Anteil.
Die Berlinale-Shows, die auch auf 3sat übertragen werden, sind irgendwie ganz anders als andere Preisverleihungen. Wenn Anke Engelke auf die Bühne kommt, dann macht sie das totel locker. Sie witzelt mit Festivalchef Dieter Kosslick herum, fordert ihn zum indischen Tanz auf. Sie witzelt am Sonnabendabend mit Jake Gyllenhaal, dass sie die Verlobung auflösen wolle. In der Eröffnungsshow vergangene Woche warf sie ihm vor, dass niemand seinen Namen aussprechen könne.
An anderer Stelle fragte Anke, ob denn Politiker im Saal seien. Protokollarisch müssen die nämlich aufgerufen werden, aber das habe man ihr diesmal verboten (wegen der Wulff-Debatte?). Es hat sich aber keiner gemeldet, obwohl die Kamera beispielweise Claudia Roth einfing.
Ein Jurymitglied fragte Anke, wie denn die Band hieß, bei der die Frau mal gespeilt habe.
Und so weiter.
Man muss es nicht sympathisch finden, wie Anke Engelke diese Zeremonien wuppt. Aber man kann, denn sie schafft es, die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit zu finden. Und ich finde das sehr gelungen. Mir macht es Spaß, Anke zuzusehen, wie sie den Saal aufmischt.
2013 bitte wieder!
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