Der Sonne entgegen – Das Duell

MO 02.01.2012 | 10.10 Uhr | rbb

Verreisen? Jetzt? Nee, keene Lust. Ach, lassnse mich doch in Ruhe! Och, nööö.
Die Brandenburger scheinen sich echt belästigt zu fühlen, wenn man ihnen was Gutes tun will.

Der rbb reist wieder „Der Sonne entgegen“. So hieß vor einigen Jahren eine kleine, aber feine Sendung, in der Andreas Hahn in Berlin oder Brandenburg Leute suchte, die spontan verreisen wollten.
Kurz vor Weihnachten belebte der rbb die Sendung wieder, am Montagvormittag lief die Wiederholung.

Andreas Hahn ist jedoch nicht mehr mit dabei, stattdessen duellieren sich nun Karsten Schwanke und Hadnet Tesfai. Leider ist dadurch ein bisschen der Charme verloren gegangen, mit dem Hahn durch die Sendung führte.
Schwanke reiste nach Altlandsberg, um jemanden zu finden, der sofort nach Fuerteventura liegen will. Es muss ernüchternd gewesen sein, denn schon als Zuschauer beschlich mich hin und wieder Frust. Die Altslandsberger schienen eher maulfaul zu sein, sie hatten „keene Lust“ zu verreisen.
In einer Kneipe saßen ein paar Herren, die Schwanke gefragt hat (warum auch immer). Aber klar, dass die ihren Hintern nicht mehr hochheben wollen, auch wenn es kostenlos ist. Andere schienen genervt zu sein, dass die Schwanke mit seinem Gewinnangebot belästigte.

Letztlich fand Karsten Schwanke dann doch noch eine Frau. Eine, die es verdient hatte. Eine, die in einem Verein anderen, ärmeren Menschen hilft. Eine, die seit vier Jahren keinen richtigen Urlaub mehr hatte.
Das Ende versöhnte. Aber der Rest schockierte eher als dass er unterhielt. Ein interessantes Stück Zeitgeist vom rbb.


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Kommentare

4 Antworten zu „Der Sonne entgegen – Das Duell“

  1. ThomasS

    Dieses Format kenne ich nicht. Von daher weiß ich auch nicht, ob die betreffenden Personen einfach nur in den Urlaub geschickt und anschließend in Frieden gelassen werden. Oder ob denen dann 14 Tage lang ein rbb-Team an den Hacken klebt, das sich auf diese Weise auf Kosten des Gebührenzahlers einen lockeren Arbeitsurlaub auf Fuerte & Co gönnt. Im letzteren Fall hätte ich das Angebot auch spontan abgelehnt. Urlaub heißt für mich was anderes, als auf Schritt und Tritt gefilmt zu werden im Bewusstsein, dass das im TV ausgestrahlt wird und dass einige 10.000 Zuschauer das zu sehen bekommen.

    Falls das nicht der Fall sein sollte, hat das rbb-Team dies der brandenburger Landbevölkerung vermutlich im Vorfeld nicht richtig kommuniziert. Aber wie sollte das Team von rbb auch die Chance dazu haben, das klarzustellen, da ja wohl alle potenziellen Kandidaten wirklich spontan angesprochen werden.

    Die Leute kennen vielleicht Formate wie „Sommermädchen“ & Co, bei denen ahnungslose Kandidaten als reines Sendematerial gnadenlos verwurstet werden. Und sowas will verständlicherweise niemand mitmachen, der noch halbwegs klar im Kopf ist.

    Von daher sehe ich die allgemeine Ablehnung solch eines Angebots im Gegensatz zu dir eher als durchaus positives Signal.

  2. RT

    „Der Sonne entgegen“ war bis vor einigen Jahren eines der beliebtesten Formate des rbb. Es lief nun nach einer Pause wieder erstmals.
    Früher war es so, dass die Gewinner eine kleine Kamera bekamen und ein bisschen filmen sollten. Ein kurzer Ausschnitt lief dann in der nächsten Sendung.
    Sie sind eine Woche dort und werden ganz sicher dort nicht belästigt.
    Die Leute in Altlandsberg waren von vornherein oft unfreundlich. Schwanke kam oft nicht mal dazu zu sagen, was er will.

  3. ThomasS

    Gut, in dem Fall kann ich im Endeffekt eigentlich nur mutmaßen, dass gewisse Formate der Privaten da wohl einiges an Vertrauen seitens der Bevölkerung in die Medien kaputt gemacht haben. Da du, ebenso wie ich, Fernsehlritik-tv kennst und die Aufklärungsarbeit des Kritikers offenbar ebenfalls zu schätzen weißt, wirst du wissen, was ich meine.

    Also, wenn mich jemand Unbekanntes anruft & sich z.B. als Mitarbeiter eines Meinungsforschungsinstituts zu erkennen gibt, dann kommt diese Person allerdings auch nicht dazu, zu sagen was sie von mir will. Ja, die kommt nicht mal dazu, meinen Namen zu erwähnen und zu fragen, ob sie an der richtigen Adresse ist. Auch das habe ich vom Fernsehkritiker gelernt.

  4. RT

    Ich würde mir zumindest anhören, was er will. Dann kann ich ja immer noch ablehnen.
    Da ich manchmal auch Umfragen machen muss, weiß ich, was das für ein scheiß Job ist.
    Die Sache mit den Anrufen beim Fernsehkritiker ist ja der gewollte Extremfall.

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