Seelsorger, Freund und Helfer

Porträt: Michael Martin (29) arbeitet noch bis Ende Januar als Vertretungslehrer an der Grundschule Bötzow

MAZ Oranienburg, 31.12.2011

Seine Leidenschaft für die Schule hat sich nie geändert. Der Oranienburger Michael Martin unterrichtet Deutsch und Sport.

BÖTZOW
Michael Martin ist immer sehr gerne zur Schule gegangen. Heute ist er 29, und seine Leidenschaft hat sich nicht geändert. Der junge Oranienburger arbeitet an der Grundschule in Bötzow als Lehrer. „Mir macht es Spaß, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten“, erzählt er. Er unterrichtet in den Fächern Deutsch und Sport. „Gerade in Sport ist es schön, die Kinder zu motivieren.“

Martin arbeitet noch bis Ende Januar als Vertretungslehrer in Bötzow, außerdem stundenweise an der Grundschule Nord in Hennigsdorf und an der Grundschule in Glienicke. Im Februar beginnt er in Bernau (Barnim) sein Referendariat.

Deutsch gehörte auch in seinen Schulzeiten zu Martins Lieblingsfächern. Sein Abitur machte er am Oranienburger Louise-Henriette-Gymnasium, von 2003 bis 2009 studierte er an der Uni Potsdam Deutsch und Sport auf Lehramt.

Jetzt unterrichtet er Kinder von der 1. bis zur 6. Klasse. „Bei den Kleinen gehe ich eher spielerischer heran“, sagt er. „Da muss man einfühlsamer sein, sie kommen ja gerade erst aus der Kita.“ Bei den Sechstklässlern seien die Anforderungen schon sehr viel höher. „Sie werden bereits auf die Sekundarstufe vorbereitet.“ Der Einstand an der Grundschule war eine spannende Zeit. „Das war sehr aufregend, denn die Frage war ja: Erkennen mich die Kinder als Lehrer an?“ An der Uni habe er nur selten die Möglichkeit gehabt, vor einer Klasse zu stehen. Aber es hat funktioniert.
Für die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde braucht er momentan noch etwas länger als die langjährigen Lehrer. „Jede Stunde muss genau durchgeplant sein“, erzählt Michael Martin. „Minute für Minute. Und ich versuche schon, das dann durchzuziehen.“ Aber natürlich gebe es dann die Möglichkeit, spontan den Unterricht noch einmal umzustellen.

An der Bötzower Grundschule gefällt es ihm sehr. „Eine schöne Sache, die Schule ist ja gerade erst komplett saniert worden. Ich kann mich nicht beschweren.“ Auch mit seinen Kollegen kommt er klar. Ein großer Unterschied sei es jedoch, auf dem Dorf oder in der Stadt zu unterrichten. „Die Größe der Schule macht schon was aus“, sagt Michael Martin. „Hier in Bötzow kennt man mit der Zeit so gut wie jedes Kind. Auf größeren Schulen ist das anders.“
Wichtig ist für ihn, ein Ansprechpartner für die Kinder zu sein. „Seelsorger, Freund und Helfer. Aber in erster Linie Lehrperson.“ Der Spagat sei schwierig. „Aber es funktioniert“, sagt er.


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