Skat spielen ist ein Hobby fürs Leben

Freizeit: Die Liebe zu den Karten kommt als Jugendlicher / Turnier in Ludwigsaue

MAZ Oranienburg, 20.12.2011

Reiner und Silvia Klaas vom Heimatverein Ludwigsaue luden zum Weihnachtspreisskat ein. Das Spiel gilt als anspruchsvoller als Rommé und Co.

LUDWIGSAUE
Gut Blatt! Das ist nicht nur der übliche Gruß, sondern auch der Wunsch eines jeden Skatspielers. Nicht immer geht er jedoch in Erfüllung. Reiner Klaas kann sich noch gut an sein erstes Mal erinnern: „Als ich vor 40 Jahren das erste Mal in meinem Fußballverein an einem Skatturnier teilgenommen habe, wurde ich Letzter“, erzählt er und lächelt. „Ich habe damals nur Schnürsenkel gewonnen.“ Trotzdem ist für den Vorsitzenden des Ludwigs-auer Heimatvereins das Skatspiel zum großen Hobby geworden. „Denn es hat riesen Spaß gemacht.“

Am Sonntag luden er und seine Frau Silvia zum großen Weihnachtspreisskat-Turnier in den Beetzer Ortsteil. Für einen Zehner konnten alle mitmachten – 14 sind gekommen.
Einer der Teilnehmer ist Jörg Schildroth. Der Sommerfelder bezeichnet sich als professionellen Skatspieler. „Ich mache das seit mehr als 40 Jahren“, erzählt er. Was das Tolle am Skat ist? „Beim Skat muss man immer überlegen“, sagt er. „Rommé hat zum Beispiel mehr mit Glück zu tun“, ergänzt er. Beim Skat müssten die Mitspieler während der Partie permanent mitrechnen. „Sowohl bei den eigenen Punkten als auch bei den der anderen“, so Schildroth. Spaß mache ihm besonders das Reizen, wenn es darum geht, das Spiel in Gang zu bringen. „Dabei kann man natürlich auch auf die Fresse fallen“, sagt er und grinst. „So wie ich heute.“ Es läuft in dem Turnier nicht so besonders gut für ihn. Am Tag davor, in Beetz, belegte er noch den 1. Platz.

Skat scheint ein Männersport zu sein, denn Petra Freier aus Linum ist die einzige Frau beim Kartenspieltag in Ludwigsaue. „Zu Hause sind wir nur zu zweit, da können wir keinen Skat spielen“, sagt sie. Früher, als der Sohn noch bei ihnen lebte, da sei das anders gewesen. Rommé spiele sie auch gern, allerdings mache ihr Mann da nicht mit.

Am Tisch von Reiner Klaas gibt’s Gelächter, und das gefällt dem Ludwigsauer. „Wenn man in einer lustigen Runde spielt, dann ist es am besten“, sagt er. „Anders ist es, wenn viele Verbissene dabei sind, die nach jedem Spiel erst alles analysieren wollen, warum dieses und jenes so oder so abgelaufen ist.“ Was natürlich nicht heißt, dass Ehrgeiz beim Skat nicht vorhanden ist. „Beim Reizen geht man auch mal über Grenzen, wird dann aber von seinen Mitspielern schnell wieder eingefangen“, erzählt Reiner Klaas und wendet sich der nächsten Spielrunde zu.

Meist dauern solche Skatrunden in der Alten Schule in Ludwigsaue um die fünf Stunden. Deshalb reicht Silvia Klaas vom Heimatverein zwischendurch auch Wildgulasch, Klöße und Rotkohl.


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