Anne Will: Wut im Bauch

MI 31.08.2011 | 22.45 Uhr | Das Erste

Anne Will am Mittwoch – und nicht am Sonntag nach dem „Tatort“. Daran muss sich der Zuschauer erst mal gewöhnen. Mit dem Thema „Wut im Bauch“ meldete sich Anne Will aus der Sommerpause zurück.
Und irgendwie passt das: Anne Will erfuhr aus der Presse, dass sie nicht mehr am Sonntagabend talken darf. Da hatte sie sicherlich genau das – Wut im Bauch.

Die Show ging nun mit einem leicht veränderten Konzept auf Sendung – und die Macher schien das in Schwierigkeiten zu bringen.
Einerseits hatte Anne Will Gäste wie Veronica Ferres, Sido und Edmund Stoiber in ihrem Berliner Studio zu Gast. Alle wollten über Jugendgewalt sprechen. Zunächst jedoch sprach Will mit einem Koch, der früher einer Jugendgang angehörte. Erst nach und nach werden nun die Gäste auf die Bühne gebeten.
Damit die Zuschauer aber nicht verscheucht werden, muss ihnen trotzdem mitgeteilt werden: Hier, seht, die Ferres ist da! Und der Sido auch!
Die Stars saßen in der ersten Reihe des Publikums, während Will auf dem betroffenheitssofa mit dem Koch sprach. Sido und Co. waren ständig zu sehen. Und immer wieder Schnitte mit Großaufnahmen: Ferres, wie sie guckt. Ferres, wie sie nickt. Stoiber, wie er grinst. Sido, wie er… na ja, schon mal da sitzt.

Somit wird aber das Gegenteil von dem erreicht, was das neue Konzept einführen will: mehr Ruhe in die Show zu bringen. Tiefergehende Gespräche. Wenn aber jede Sekunde umgeschnitten wird und ständig die nächsten Gäste gezeigt werden müssen, dann nervt das.

Davon abgesehen: Das neue Konzept funktioniert gut. In den Gesprächen ist tatsächlich mehr Tiefgang, keiner quatscht dazwischen. Und in der letzten halben Stunde ist dann immer noch Zeit, in der großen Runde zu diskutieren.
Irgendwie muss sich ja Anne Will in „Anne Will“ von den anderen ARD-Talkern abheben.


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