aspekte: Thilo Sarrazin in Kreuzberg

FR 22.07.2011 | 23.25 Uhr | ZDF

Über das ZDF-Kulturmagazin „aspekte“ reden die Leute … sagen wir mal … eher selten. Wenn man dann aber mit einem Kamerateam Thilo Sarrazin durch Berlin-Kreuzberg begleitet, dann ist einem die Aufmerksamkeit sicher.
Thilo Sarrazin. Das ist doch der Typ, der gesagt hat, dass uns in Sachen Einwanderung in Deutschland Intelligenz fehlt. Und so weiter, haben wir ja alles schon zigmal gehört.

Und mit dem Mann spaziert also ein „aspekte“-Team durch den Einwanderer-Brennpunkt. Am Gemüsestand ist noch alles okay. Der Verkäufer sagt, er fühle sich nicht als Ausländer, wohl fühle er sich aber auch nicht in Deutschland. Ein anderer beschwert sich, dass alle Menschen über einen kamm geschert werden. Da ist immerhin noch ein Meinungsaustausch gegeben.
Doch der Wind dreht sich. Denn immer mehr Medienleute scharen sich um das ZDF-Team. Zeitungsreporter, Fernsehleute. Eine immer größere Menschenmasse drängt sich über den Markt. Die Stimmung wird hitzig. Sarrazin besteht kühl auf seine Zahlen und Fakten: Polen seien anders als Araber, Polen seien nicht aggressiv und bekommen weniger Hartz-IV, sagt er. Die Orientalen seien ständig beleidigt, so Sarrazin.

Die Situation wird immer aufgewühlter. Ein Paar ruft „Sarrazin raus!“ In einem Lokal kann der Dreh nicht fortgesetzt werden, weil die Masse davor protestiert. „Sie sind ein ganz widerliche Linksfaschist!“, ruft Sarrazin einem der Demonstranten zu. Die ZDF-Leute treten den Rückzug an.
Es sollte eine Art Experiment sein, hieß es beim ZDF. Dass es eine gezielte Provokation sein sollte, das wies man beim Sender zurück. Dabei hätte man ahnen könne, was passiert, wenn man mit Sarrazin durch Kreuzberg spaziert. Diesen Skandal, wenn es denn einer war, hätte man voraussehen können.

„Darf man das?“, fragt das ZDF im Sarrazin-Beitrag. Klar darf man. Aber man muss nicht.

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