Beginners

Papa ist tot. Er wurde 79, und erst in seinen letzten fünf Jahren konnte er so leben, wie er es mochte. Er war schwul, was er erst zugeben konnte, als seine Frau gestorben war.
Nun sitzt Oliver (Ewan McGregor) im Haus seines Vaters Hal (Christopher Plummer) und räumt auf. Und er erinnert sich. Daran, wie ihm sein Vater erklärt hat, dass er Zeit seines Lebens eigentlich nur Männern nachgeschaut hat. Da war Hal 74. Aber ab diesem Zeitpunkt war alles anders. Hal gab eine Kontaktanzeige auf und hatte am Ende sogar einen Freund – Andy (Goran Visnjic).
Oliver selbst hat ziemlich am Tod seines Vaters zu knabbern. Aber nicht nur das. Auch sein eigenes Leben muss er ordnen. Er verliebt sich in Anna (Mélanie Laurent), allerdings hatte er schon immer Schwierigkeiten, Beziehungen zu führen.

Sie alle sind Beginner. Olivers Vater ist es gewesen, trotz seines hohen Alters. Und auch Oliver und Anna sind es. Sie müssen lernen, ihre Beziehung aufzubauen und zu halten.
„Beginners“ heißt deshalb auch der Film von Mike Mills. Es ist ein sehr persönliches Werk, denn Mills erzählt seine eigene Geschichte.
Man merkt seinem Drama an, dass da sehr viel Liebe drinsteckt, viel Herzblut. Die Gefühle, die Rührung, die Oliver seinem Vater aufbringt, übertragen sich sich auf die Zuschauer.
Ewan McGregor spielt einen jungen Mann, der zerrissen scheint, der auf der Suche zu sein scheint. Nach dem Sinn seines Lebens, seines Schaffens. Christopher Plummer ist ein toller Gegenpart, die Angstlosigkeit von Hal ist beeindruckend, er scheint nichts mehr zu verlieren, er geht gelassen seinem Tod entgegen.
Nichtsdestotrotz: „Beginners“ ist ein kleiner Film. Klein, aber fein, ohne großen Schnickschnack, ohne größere, aufregende Wendungen. Ruhig, rührend, entspannend.

7/10


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