Eine Insel namens Udo

Kurt Krömer, vom Berliner Comedy-Geheimtipp zum Star. Seine „internationale Show“ lief im Spätprogramm im Ersten. Bald soll ihr eine neue Show folgen, dann immer nach dem „Wort zum Sonntag“. Zwischenzeitlich musste er pausieren – ein Burnout, hieß es.
Der Mann war aber auch umtriebig in der vergangenen Zeit. Jetzt kommt der erste Kinofilm mit Kurt Krömer, der eigentlich Alexander Bojcan heißt. Seine Kunstfigur spielt also eine Kunstfigur.

Udo (Krömer) hat ein Problem. Das heißt, eigentlich ist es nicht wirklich ein Problem. Manchmal ist es halt ein wenig schwierig. Udo ist „schwersichtbar“. Man sieht ihn nicht. So lange nicht, bis er einen anstuppst.
Kein Wunder, dass Udo ein erfolgreicher Kaufhausdetektiv ist. Da ihn niemand sieht, braucht er auch keine Wohnung. Er übernachtet im Kaufhaus. Oder nistet sich mal bei fremden Leuten ein.
Dann aber ist da Jasmin (Fritzi Haberlandt). Sie sieht ihn. Als einzige. Als sie eine Nacht miteinander verbringen, ist für Udo alles anders. Alle Leute sehen ihn. Das bringt für ihn nun aber wirklich echte Probleme.

„Eine Insel namens Udo“ heißt der Film von Markus Sehr. Kurt Krömer die Hauptrolle zu geben, ist ohne Frage mutig. Und der Mut hat sich gelohnt. Denn Krömer kann sich in dieser Mischung aus Komödie, Tragödie und Liebesfilm durchaus von seiner Rolle als Chaostalker freispielen. Zu sehen ist ein Mann, der einerseits einsam zu sein scheint, andererseits aber auch glücklich angesichts seiner besonderen Situation. Ein bisschen naiv, aber auch ganz schön verliebt. Fritzi Haberlandt bildet den etwas spröden Gegenpart, der aber mehr und mehr aufweicht.
Der Film hat sehr schöne Momente, so zum Beispiel als Udo über die Kaufhaus-Lautsprecher ein rührendes Lied vorgesungen wird. Dennoch hätte die Geschichte noch mehr Potenzial gehabt. Gern hätte Markus Sehr seinen Hauptdarsteller in noch absurdere Situationen schicken können oder die Liebesgeschichte noch ein wenig weiter ausbauen können.
Dennoch ist sein Film charmant und durchaus sehenswert.

7/10


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