Eine Nacht auf dem Wasser

Was für eine Ruhe. Ich stehe auf meinem Balkon, und um ich herum ist nur Wasser. Ich wohne für eine Nacht in einem schwimmenden Haus am Rande des Hafens von Kröslin. Der kleine Ort liegt in Ostvorpommern, gleich neben der Insel Usedom.
In den Häusern können bis zu sechs Leute wohnen, es gibt oben die Schlafräume, unten ein Wohnzimmer, die Küche und das Bad. Und eine Terrasse, oben ein Balkon.
Nachts ist das besonders idyllisch. Man hört nur das wasser leise plätzschern, in der Ferne die Vögel.
Wer wirklich mal ein paar Tage Ruhe will, ist hier richtig. Und wer dann doch mal was sehen will von der Gegend – Greifswald, Stralsund und Usedom sind nicht allzu weit entfernt. Und es heißt, in den Dörfern nahe Kröslin soll es auch einiges Schönes geben.

Peenetal, Usedom, Rügen. Das ist der Plan für die nächsten Tage. Das Thema unserer Reise sind „Rückzugsinseln“, also Orte, die abseits der großen Touristenzentren liegen.

Das Peenetal hatte ich bislang auch nicht zwingend auf meinem Urlaubsplan. Aber selbst dort tut sich was. Wer mit dem Zug bis nach Anklam in Ostvorpommern fährt, ist mittendrin im Peenetal.
In Liepen gibt es einen Gutshof von dem aus man Flusstouren auf der Peene unternehmen kann. Mehr noch: Seit einiger Zeit existiert das Netzwerk „Abenteuer Flusslandschaft“, ein Zusammenschluss vieler Anbieter entlang der Peene.
Auf dem Gutshof selbst stehen mehrere Schüsseln. In den großen Dingern wird allerdings keine Suppe gemacht, sondern man kann darin baden. Das soll ganz schön sein – probiert hätten wir es wohl, wenn wir nicht mitten am Nachmittag, sondern vor dem Schlafengehen dort gewesen wären.

Nun ja, man muss schon die Abgeschiedenheit mögen, um im Peenetal glücklich zu werden. So gibt es in Groß Toitin ein altes Gutshaus, das man mieten kann – also wer es sich leisten kann.
Die Fußböden sind edel, man darf nur barfuß oder mit Hausschuhen rein. Es ist alles da – eine große Küche, ein Wohnzimmer, eine Bibliothek, ein Weinkeller und und und. Gern lassen sich die Gäste auch noch einen Koch kommen.
Tja, wenn das weite Nichts drumherum wäre und man es sich leisten könnte…


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

6 Antworten zu „Eine Nacht auf dem Wasser“

  1. Das Peenetal wirbt auch mit Kanutouren. Allerdings soll es so viele Wehre im Fluss geben, dass einem durch das stänge raus- und reinsetzen der Boote der Spaß etwas abhanden kommt (berichtete mir mein Cousin).
    Aber die schwimmenden Häuser klingen doch verlockend. Was kostet denn dort eine Nacht? Gibt’s ein Online-Auftritt?

  2. Felix

    Die Häuser sind cool, aber die Preise echt ganz schön deftig!

  3. RT

    Findest du? Die Preise sind pro Nacht und nicht pro Person. Wenn du zu viert drin bist (in einigen Häusern können sogar bis zu 6 rein), ist das nicht mehr so teuer.

  4. Felix

    Naja, also 139 Euro am Tag plus Wasser und Strom und Endreinigung finde ich schon ganz schön teuer. Und die 6 Leute sind doch sicher nicht in drei Schlafzimmern untergebracht, sondern irgendwo aufm ausgeklappten Fernsehsessel. 🙂

  5. RT

    Doch, es sind 3 Schlafzimmer.
    Aber ich würde auch nicht zur Hauptsaison hinfahren, ich finde, das ist eher was für die Nebensaison für 2-3 Nächte. Drumherum ist ja nicht so viel los, es sei denn, man fährt nach Usedom rauf.
    Die Hauptsaison ist sowieso schon ausgebucht, in der Nebensaison hat man bessere Chancen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert