SF Dok: Kachelmanns Fall – Die Anzeige, der Medienrummel und die aufwändige Wahrheitssuche

MI 06.04.2011 | 20.15 Uhr | 3sat

Jeder kennt vermutlich diese Szene: Wettermoderator Jörg Kachelmann kommt in Mannheim vom Haftrichter und muss durch eine Tür zum Gefangenentransporter laufen. Die Fotografen schießen jede Millisekunde ab, Kachelmann sagt: „Ich bin unschuldig!“ Dann verschwindet er.

Eine Dokumentation des Schweizer Fernsehens, die 3sat am Mittwochabend zeigte, wirft diese Sekunden in ganz anderes Licht.
Was wurde Kachelmann alles vorgeworfen: Man habe die Szene inszeniert. Was wurde Kachelmann alles reininterpretiert: das Lächeln, das T-Shirt, sein Gang. Irgendwelche RTL-Schnepfen sezierten jede Regung, um zu sagen, wie falsch der Mann sei.
Dabei war alles ganz anders. Der Film „Kachelmanns Fall – Die Anzeige, der Medienrummel und die aufwändige Wahrheitssuche“ zeigt, wie es war: Der Gefangenentransport stand ursprünglich direkt vor der Tür, und die Fotografen beschwerten sich. So hätten sie gar keine Fotos machen können. Man einigt sich, dass das Auto ein paar Meter weiter vorfährt.
Kachelmann musste an der Meute vorbei. Und die Meute machte ihre Bilder und kassierte. Um dann zu lästern. Diese Heuchler.


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