Erst Aquaporine, jetzt das Zwiebelchen

Kultur: Michael Wudick aus Grüneberg hat die Lieder für ein Musical geschrieben, das morgen Premiere hat

MAZ Gransee, 20.1.2011

GRÜNEBERG
Normalerweise lassen Zwiebeln oft die Tränen kullern. Nicht so das „Zwiebelchen“, das morgen im Rheinsberger Schlosstheater Premiere feiert. Kinder und Jugendliche der Heinrich-Rau-Oberschule haben die ganze Woche in einem Projekt für die Aufführung geübt: Texte, Tänze und Lieder.
Es sind genau 20 Lieder. Geschrieben hat sie der Grüneberger Michael Wudick. „Die Liedtexte und die Musik sind von mir“, sagt der 29-Jährige. Die Idee für das Musical entstand im Herbst 2009. „Da fing ich schon an, die ersten Lieder zu schreiben“, erzählt Wudick. Die Sprechtexte schrieb sein Freund Stefan Labenz, mit dem er schon mehrere Jahre in einer Theatergruppe zusammenarbeitet.

„Zwiebelchen“ spielt in einer Gemüsewelt. Der Hauptdarsteller – eben jenes Zwiebelchen – setzt sich für seine Gemüsefreunde ein und steht ihnen in der Welt der Angeber- und Herrschergemüse zur Seite. Mehr als 70 Kinder und Jugendliche sind an dem Stück beteiligt. „Das macht super Spaß“, sagt Michael Wudick. „Auch wenn es stressig ist. Aber die Kinder haben die Eltern mit den Liedern schon angesteckt.“ Kinder seien sehr dankbare Mitarbeiter, findet der Grüneberger. Viermal wird „Zwiebelchen“ in den nächsten Tagen in Rheinsberg aufgeführt. „Mal sehen, was dann ist“, sagt Michael Wudick.

Der weitere Lebensweg wird ihn aus dem Löwenberger Land nach Lissabon, in die Hauptstadt Portugals führen. Er übernimmt dort eine sogenannte Nachdoktorandenstelle. Seit Frühjahr ist er Doktor der Naturwissenschaften und darf sich „Dr. rer. nat.“ nennen. Seine Doktorarbeit schrieb er über Aquaporine – über Wasserkanäle, also Proteine, die den Transport von Wasser über Zellmembranen erleichtern. Dafür lebte er drei Jahre im französischen Montpellier. In Lissabon möchte er nun weiterforschen. Jetzt aber steht zunächst das „Zwiebelchen“ an erster Stelle.


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