Wie durch ein Wunder

Deine blaue Augen machen mich so sentimental. So blaue Augen!
Dieser Song schwirrt einem im Kopf herum, wenn Zac Efron auf der Kinoleinwand in Großaufnahme in die Gegend starrt. In dem Kitschdrama „Wie durch ein Wunder“ gibt es diese Momente öfter. Und bestimmt auch das innerliche Seufzen der Efron-Fans. Denen wird das wohl kaum auffallen: Ein Film aus dem Schmalzbaukasten.

Zac Efron spielt Charlie St. Cloud. Gemeinsam mit seinem Bruder Sam (Charlie Tahan) bildet er ein Segler-Dreamteam. Die beiden sind nicht zu schlagen. Aber auch im restlichen Leben kann die beiden nichts trennen. Bis zu diesem Unfall. Bis der Lkw ins Auto kracht. Bis Sam stirbt.
Für Charlie ist das eine Katastrophe. Er lässt sein Stipendium sausen, um jeden Tag zum Sonnenuntergang in einer kleinen Waldlichtung seinen Bruder zu treffen. Als aber die Seglerin Tess (Amanda Crew) in sein Leben tritt, fürchtet Charlie, seinen Bruder endgültig zu verlieren.

„Wie durch ein Wunder“ hat Charlie den Film überlebt. Für einige Zuschauer dürfte der Schmachtstreifen von Burr Steers kaum zu ertragen sein. Eine Geschichte aus dem Kitschbaukasten. Bruderliebe. Tragischer Tod. Neue Liebe. Noch mehr Tragik. Punkt für Punkt wird die Liste abgearbeitet, und das wirkt oftmals eher uninspiriert als anrührend. Triefende Dialoge, die nur für die Tränendrüse geschrieben sind, machen das Ganze nicht besser.
Kitsch muss nichts Schlechtes sein, aber durchaus einfallsreicher.
Überraschenderweise hat der Film irgendwann doch noch eine ziemlich spannende Wendung, die das Drama dann doch noch aus der Bedeutungslosigkeit retten.
Insbesondere für Zac Efron wird es nun mal langsam höchste Zeit, sich einem neuen Rollenspektrum zuzuwenden – weg vom schmachtenden Teenieschwarm. Muss ihm doch auch mal langweilig werden.

6/10


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