Das Erste: Na bitte, es geht doch!

MI 04.08.2010 | 20.15 Uhr | Das Erste

Zu seicht? Zu flach? Zu dumm? Zum Abschalten? Das Erste schließt sich immer mehr dem Mainstream an, zeigt Herzschmerz und Volksmusik zur besten Sendezeit. Eine Serie und noch eine Serie. Promitalk und Spielshows. Und gute Dokumentationen laufen oft erst kurz vor Mitternacht. Das Diktat der Quote zur Primetime.

Doch die ARD kann auch anders. An diesem Mittwoch zum Beispiel. Da bot Das Erste fast durchweg ein Programm, das sich sehen lassen konnte. Unterhaltsam, niveauvoll, lehrreich, aufklärerisch, erhellend.
Um 20.15 Uhr lief „Der Mond und andere Liebhaber“ mit Katharina Thalbach – über Lebenskrisen und miese Jobs. Danach die brisante Reportage über die „miesen Methoden des Textildisconters“. „Die KiK-Story“ zeigte, wie die Ladenkette ihre Preise klein hält. Ein NDR-Reporter reiste bis nach Bangladesch. Weitere Hintergründe gab es kurz danach noch im NDR fernsehen, wer dort hinschaltete, erhielt weiterführende Infos.
Im Ersten folgten dann die „Tagesthemen“ und eine spannende Doku über den ehemaligen Finanzminister Peer Steinbrück. In „Steinbrücks Blick in den Abgrund“ sprach er über Fehler während der Wirtschaftskrise. Er gestand, mahnte, erklärte. Eine interessante Mischung aus Rückblicken, Interviews und Reportage. Und wer dann noch wach war, konnte sich um 23.15 Uhr die „verdrängte Geschichte der Lufthansa“ ansehen.

Weiter so, ARD! Selbst wenn die Quoten an diesem Abend vielleicht nicht in traumhafte Höhen geschnellt sind – die, die es gesehen haben, bekamen ein Programm abseits des öden TV-Einerleis geboten.


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