In Richtung Morgengrauen

Es ist 2.20 Uhr. Ich setze mich in mein Auto, starte den Motor und fahre los. Ziel: Binz auf Rügen.
Mitten in der Nacht geht es los. An einem Tag, an dem die Ferien beginnen, könnte es voll werden auf den Straßen, so dachte ich. Also entschloss ich mich, vor dem Schlafengehen den größten Teil der Strecke zurückzulegen.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, ob das eine gute Idee gewesen war.

2.40 Uhr, bei Wandlitz. Hinter der Zühlsdorfer Kreuzung auf der B273 führt die Strecke nur noch einseitig nach Wandlitz. Und fast wäre es wieder passiert: Ein Häschen rannte auf meine Fahrbahn. Es wäre das zweite Mal, dass ich einen Hasen zu Matsch gefahren hätte – das erste Mal passierte ausgerechnet in der Nacht zu Ostersonntag 2002. Der Hase und ich hatten Glück – nichts passiert.
Am Kreisverkehr in Wandlitz war ich dann ratlos: Die B273 Richtung A11 ist gesperrt. Wo die Umleitung in Richtung Bernau entlangführt, seht auf dem Schild. Aber ich wollte ja gar nicht nach Bernau. Also fuhr ich auf die B109 in Richtung Zerpenschleuse, wohl wissend, dass die Strecke auch dort dicht ist.

Kurz hinter Wandlitz kam dann ein Hinweis auf die Autobahn. Die Strecke führte eine schmale Straße durch einen dichten Wald entlang.
Ich erreichte den Ort Lanke – und auch hier gab es eine Großbaustelle. Im Landkreis Barnim scheint momentan auch kräfrig Geld für neue Straßen ausgegeben zu werden.

Kurz vor 3. Ein bisschen macht sich doch schon Müdigkeit breit. Ich beschließe, kurz vor Werbellin an der Raststätte Buckowsee anzuhalten. Ich kaufe mir etwas zu Essen. Etwas, das mich wach(er) macht. So eine seltsame Energy-Bi-fi zum Beispiel. Keine Ahnung wieso, aber sie machte mich fitter.

Etwa 3.15 Uhr. Direkt vor mir biegt von der Auffahrt Chorin ein Schwerlasttransport auf die Autobahn. Dahinter ein Begleitfahrzeug, auf dem das Überholverbotsschild leuchtet. Ich denke kurz an die versteckte Kamera und zuckele hinter dem Transport her. In der Baustelle ist er tatsächlich unüberholbar. Aber dann geht’s auch irgendwann schneller weiter.
Inzwischen graut am Himmel der Morgen. Auf der A20 fahre ich in die Helligkeit, was mitunter ein bisschen unangenehm ist, weil man plötzlich nichts mehr sieht, wenn man aus dem Dunklen und kommt und ins Helle düst.

4.40 Uhr. Ich komme in Stahlbrode an. Die erste Fähre nach Glewitz auf Rügen legt um 6 Uhr ab. Ich habe also noch Zeit, parke mein Auto auf einem Feldparkplatz, schiebe den Sitz zurück und döse ein wenig. Schlafen kann ich nicht.
5.45 Uhr. Die erste Fähre nach Rügen ist befahrbar. Zu dieser frühen Stunde sind es nur vier Autos, die rüber wollen.
Ein Berliner scheint die Ampel falsch gedeutet zu haben, denn er steht ohne Grund ewig an der Ampel. Erst als ihn ein Auto mit Greifswalder Kennzeichen überholt, traut auch er sich auf die Fähre.

Punkt 6 Uhr. Die Fähre macht sich auf den Weg nach Rügen.


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