Politik(er)verdrossen

„Respekt und Wahrhaftigkeit sollten in der Politik unseres Landes einen festen Platz behalten.“ Das sagte Ex-Bundespräsident Horst Köhler zum Abschied beim Großen Zapfenstreich in Berlin.

Sehr wahre Worte. Denn das aktuelle Politikgeschehen kann eigentlich nur noch verdrossen machen. Nicht politikverdrossen, sondern politikerverdrossen.

Köhler schmeißt hin und wirft den anderen mangelnden Respekt vor.
Die Wahl des neuen Bundespräsidenten gerät zum Geschachere um Posten und Koalitionen.
Ursula von der Leyen wäre fast Bundespräsidenten-Kandidatin geworden. Aber nur fast.
Und es musste unbedingt ein Politiker sein, wenn es nach der CDU geht. Dabei brauchen wir in der jetzigen Zeit jeden Politiker. Gauck wäre zwar der richtige Mann, aber die CDU hat ja leider unbedingt einen eigenen Mann aufstellen müssen.
Die Koalition im Bund zofft sich bei jedem Thema, nicht nur um den Bundespräsidenten. Zuletzt wurde gemunkelt, dass auch zu Guttenberg zurücktreten will. Was wäre das für ein verheerendes Signal gewesen, wenn wieder ein angesehener Politiker (einer der wenigen) geht?
Es soll gespart werden. Und wer muss bluten? Die, die es sowieso nicht so dicke haben. Reichensteuer? Darauf wird verzichtet.
Gesundheitspauschale, Hotelbonus.
Die Ärgerliste ist lang und wird länger.

Stichwort NRW. Was ist da los? Die SPD will nicht mit der CDU. Mit der FDP auch nicht. Die FDP wollte nicht mit der SPD, wenn sie auch mit den Linken verhandelt. Dann fällt der FDP ein, dass die Grünen ja doch demokratisch sind und will doch verhandeln. Am Ende will niemand mit keinem. Es ist ein Trauerspiel.

In der Wirtschaftskrise scheinen die Politiker alles dafür geben zu wollen, dass sie den Karren so richtig in den Dreck ziehen. Kein Wunder, dass die Leute ihnen nicht mehr vertrauen.


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Kommentare

5 Antworten zu „Politik(er)verdrossen“

  1. Wird dann aber mal über die Lager-Grenzen hinweg geredet oder gibt es ungewöhnliche Bündnisse, wird den Parteien auch wieder schnell „Beliebigkeit“ vorgeworfen, oder?

  2. RT

    Von mir nicht. Was sollen sie denn auch machen. Es gibt ein Wahlergebnis, und es muss eine Mehrheit her. Es wäre das Ende unseres politischen Systems, wenn keine Koalitionen mehr machbar seien.

  3. Dann sind wir uns einig.

  4. Was erwartest du, wenn es immer mehr „Parteipolitiker“ gibt und immer weniger „Sachpolitiker“? 😉

  5. RT

    Das ist was dran.

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