Gesund und fit auf dem Maimarkt

Die Hinweisschilder stehen schon an der Autobahn. Der Maimarkt auf dem Messegelände in Mannheim ist ein Anziehungspunkt, schon auf der Autobahn bilden sich erste Staus.
Wir müssen auf den Parkplatz am Technikmuseum ausweichen und folgen den Menschen, die offensichtlich auch zum Maimarkt wollen. Wir laufen los. Und wir laufen. Und wir laufen und laufen weiter. Wir kommen an einem Flugplatz vorbei, an einer Autobahnbrücke, und da, endlich, ist auch wieder ein Hinweis auf den Maimarkt. Eine halbe Stunde Fußmarsch. Na ja, wir wollten uns sowieso ein bisschen bewegen.

Der Maimarkt ist so etwas Ähnliches wie die Grüne Woche in Berlin, eine Verbrauchermesse. In zig Zelten werden die neuesten Produkte aus allen Bereichen des Lebens präsentiert. Eigentlich seltsam, dass man für etwas 7 Euro Eintritt zahlt, bei dem es nur darum geht, Produkte zu kaufen. Eintritt für Dauerwerbung also.

Für den Gesund-und-fit-Markt gab es ein ganzes Zelt. Die Gesundheits- und Wellnessbranche boomt, es ist der Wahnsinn. Infrarotkabinen, die Saunen ersetzen sollen, weil Infrarot gesundheitsschonend sein soll. Diverse Bauchgürtel, die die Pfunde purzeln lassen sollen. Wasserbetten, Wellness-Schuhsohlen und und und. Man könnte Unsummen dafür ausgeben, das alles zu kaufen. Aber ob es wirklich etwas für unseren Körper bringt – nun ja, wir werden es so schnell nicht rausfinden.

Im anderen Zelt gab es Spiele. Wir waren begeistert – zumindest bis wir im Zelt standen. Denn es ging überraschenderweise tatsächlich nur um Spiele für Kleinkinder. Lego, Spieleteppiche, kleine Figuren – die Kinde und ihre Papas waren schon im Rausch.
Auf der Bühne im großen SWR4-Radiostudio hoppelten gerade ein paar Frauen mit ihren Steppschuhen. Sah irgendwie sah aus wie eine Gruppe Hausfrauen, die unsicher ihren ersten Auftritt hatten. Der SWR hat sicherlich eine üppige Gage gezahlt.

Interessant ist der Maimarkt allemal, noch interessanter jedoch, wenn man konkrete Vorstellungen davon hat, was man sich dort ansehen will. Und so verließen wir nach zweieinhalb Stunden das Gelände – und fuhren mit der Straßenbahn zum Parkplatz zurück. Die hatten wir auf dem Hinweg irgendwie übersehen…


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