Die große Geburtstagsshow – 60 Jahre ARD

DO 15.04.2010 | 20.30 Uhr | Das Erste

Die ARD wird zwar erst im Juni 60, aber sie feiert jetzt schon. Einerseits pompös mit zwei Abendshows und vier langen Nächten, aber andererseits dann doch recht sparsam.
„Die große Geburtstagsshow“ am Donnerstag stand unter keinem guten Stern. Gerade lief noch der „Brennpunkt“ zu den vier toten deutschen Soldaten. Der Vulkan in Island bringt den ganzen Flugverkehr in Europa durcheinander. Und die ARD feiert – und kommt drei Stunden (!) ohne Nachrichten aus.

Etwas mehr als zwei Stunden dauerte die erste der zwei Shows. Im Schnelldurchlauf durch 60 Jahre. Tageschau, die besten Pannen, ein paar Statements, ein blödes Spiel (übrigens zum Thema Wetter – mit Sven Plöger und nicht mit dem sicher dort geplanten Gast Jörg Kachelmann, der nicht erwähnt wurde). Tatort, Kinderprogramm, hopphopp, und vielleicht noch einmal Luft holen. Im Rückblick über die Musikshows der ARD kamen nur „Der blaue Bock“, der „Musikantenstadl“ und Silbereisens Volksmusikfeste vor. Die gute alte Tante ARD. Da gab es doch sicher noch mehr, oder hat „Formel 1“ irgendwie nicht ins schnarchige Geburtstagsshowkonzept gepasst?

Ich hatte mir zu dem runden Geburtstag etwas mehr erhofft. Auf einsfestival oder in den Dritten Programmen beispielsweise hätte doch noch mal eine große Bandbreite gezeigt werden können. Die großen Shows, Dokus, Filme. Festwochen hätten es sein können. Stattdessen gibt es vier lange Nächte, von den es keinen genauen Programmablauf gibt.
Die ARD feiert ihren 60. Geburtstag sehr oberflächlich. Aber vielleicht steht genau das auch für das heutige Programm.


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Kommentare

6 Antworten zu „Die große Geburtstagsshow – 60 Jahre ARD“

  1. Clarisse

    Oberflächlichkeit des heutigen Programms…da sagste was richtiges…!

    Ich habe heute die lange Nacht geschaut (etwa 2h,den Rest nehme ich auf) und die Unterschiede von Früher zu Heute sind wirklich riesig.
    Früher war man irgendwie kreativer und ausdrucksfähiger, was die Sprache angeht, auch viel genauer. Insgesamt hatten die Filme eine Art von Ernsthaftigkeit im Ausdruck die es heute wohl wirklich nicht mehr geben kann.
    Teilweise war es auch wirklich zuu ausführlich – aus der heutigen Sicht vielleicht aber auch nur. (die Chronik des Lengede Unglücks konnte ich jedenfalls zum Schluss kaum noch ertragen)
    Dennoch liebe ich es alte Filme zu schauen, z.B aus dem Bereich Fußball. 😉 Da gibt es richtige Perlen…

    Man merkt auch, dass Fernsehen für intelligente Menschen gemacht wurde, bzw eine gewisse Intelligenz wurde einfach vorausgesetzt. Heute orientiert man sich nach unten…(z.B. die Tagesschau wurde vereinfacht, damit mehr Leute die Nachrichten überhaupt kapieren).

    Dagegen wirkt das aktuelle Programm so bunt, schnell und oberflächlich – fast schon wie 9live.. Und dabei gleichzeitig altbacken, unmodern und spießig.. 😉

  2. RT

    Na ja, man muss schon sagen: Es war nun wirklich nicht alles besser. Die alten Ausschnitte aus den 60ern und auch die aus dem Kabarett aus den 60ern fand ich auch eher quälend.

  3. Felix

    Irre ich mich, oder mutiert Reinhold Beckmann tatsächlich immer mehr zu einem Frank-Elstner-Klon??

  4. RT

    Es wirkte zumindest alles ziemlich aufgesetzt, so hu-hu-ha-ha-lustig.

  5. Clarisse

    Nee, um Gottes Willen, natürlich war nicht alles besser.
    Aber man hat den Eindruck, dass da noch viel Willen war, richtig gutes Fernsehen zu machen und nicht nur eine bestimmte Quote zu erreichen. Oftmals gibt man sich wirklich keine Mühe mehr und traut sich anscheinend gar nicht mehr, zu den wichtigsten Sendezeiten auch mal was gutes und anspruchsvolles zu senden. Das finde ich so schade..

  6. RT

    Gute Quote muss es haben und billig muss es sein.

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