Lourdes

Lourdes. Da, wo so viele Menschen hinpilgern. Um ein Zeichen zu empfangen. Um Güte zu erhalten. Um Hoffnung zu bekommen. Oder Heilung. Oder wenigstens Seelenfrieden. Deshalb reisen die Menschen nach Lourdes.
Christine (Sylvie Testud) ist eine der Pilgerinnen innerhalb einer größeren Gruppe. Sie sitzt im Rollstuhl. Diagnose: Multible Sklerose, MS. Seit sie ein Kind ist, sitzt sie im Rollstuhl. Sie kann nicht laufen, sie muss gefüttert werden. Doch in Lourdes kommt alles anders, als sie es gedacht hat. Eigentlich hielt sie nichts davon, sie musste überredet werden. Um sie Felsen in der Grotte zu berühren. Um im Lourdes-Wasser zu baden. Alles Hokuspokus, denkt sie. Aber dann, mitten in der Nacht, hat sie eine Eingebung. Sie erhebt sich aus ihrem Bett, um auf Toilette zu gehen. Als wäre es das Normalste auf der Welt.

Die österreichische Regisseurin Jessica Hausner erzählt von der Pilgerreise einer Gruppe Touristen, viele davon behindert. Sie erzählt von Hoffnung, Ängsten und Träumen. Sie zeigt den Ort, an dem sich die Pilger tummeln. Lourdes, den Touristenort, den Wallfahrtsort. Rituale, andächtige Momente, Stille. Aber auch die Absurdität eines solchen Ortes.
„Lourdes“ ist trotz seiner komischen Momente ein ruhiger Film. Einer, der sich für lange Einstellungen Zeit nimmt, der Raum lässt für Beobachtungen und Eindrücke. Das führt jedoch auch dazu, dass längere Zeit relativ wenig passiert. Aber so ist das eben mit und in Lourdes.

6/10


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