Starfighter – Mit Hightech in den Tod

MI 07.04.2010 | 20.15 Uhr | arte

Die Menschen, die im Umfeld der Starfighter-Startplätze wohnten, wussten schon Bescheid. Wenn es plötzlich ganz ruhig war auf dem Gelände, dann muss wohl wieder einmal eines der Kampfflugzeuge abgestürzt sein. Wobei „wieder einmal“ in diesem Fall bedeutet: 270 Mal. In den 60er und 70er Jahren stürzten 270 Kampfflugzeuge des Typs Starfighter ab und rissen dabei 116 Piloten mit in den Tod. Und trotz dieser Katastrophenserie hielten die deutsche Regierung und die Luftwaffe an dem Flieger fest.

In der Dokumentation „Starfighter – Mit Hightech in den Tod“, die der Kulturkanal Arte heute Abend ausstrahlte, erzählt Kai Christiansen über das milliardenteure Unternehmen und den militärischen Größenwahn der damals noch jungen Bundesrepublik. 900 Kampfjets vom Typ F-104 Starfighter wurden in den 60er-Jahren bestellt, vor allem aus Angst vor einem Angriff der Warschauer-Pakt-Staaten. Doch die technische Entwicklung offenbart sich mehr und mehr als Desaster. Genaue Umstände nannte die Luftwaffe jedoch nicht und verhinderte die Aufklärung der Unfälle.

Die vom rbb, NDR und von arte produzierte Dokumentation zeigt die Schicksale einiger der tödlich verunglückten Starfighter-Piloten. Mit Hilfe von Zeitzeugeninterviews, Archivmaterial und Computeranimationen deckt Christiansen erstmalig einen großen Teil der geheimen Machenschaften von Politik, Militär und Industrie aus der damaligen Zeit auf.
Herausgekommen ist eine fast 90-minütige Mischung aus dokumenatarischem Wirtschaftskrimi und einem Melodram über die Hinterbliebenen. Schade nur, dass der Hintergrundsprecher etwas dröge seine Texte herunterliest.

(auch in der MAZ, 7.4.2010)


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Kommentare

2 Antworten zu „Starfighter – Mit Hightech in den Tod“

  1. LukasO

    Klingt nach gut gemachter Doku, die den Dingen sachlich auf den Grund geht. Schade, habe ich leider verpasst.

  2. RT

    Wiederholungen:
    DI 13.04.2010 | 10.50 Uhr
    SA 17.04.2010 | 16.20 Uhr

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