MO 25.01.2010 | 22.52 Uhr | MDR-Fernsehen
Zunächst eine wichtige Frage, die mich beim Sehen des Films beschäftigt hat: Die Kulisse der „Rosenstraße“ – das ist doch dieselbe wie die „Sonnenallee“ und die Kulisse von „Herr Lehmann“, oder? Eigentlich sollte das an Filmen reichen, die sichtbar in der in Potsdam-Babelsberg aufgestellten immer selben Straße stattfinden…
„Rosenstraße“ erzählt eine Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg, die bisher weitestgehend unbekannt war. Auf jeden Fall ein interessanter Stoff. So ist der Film von Margarethe von Trotta keineswegs uninteressant – nur leider relativ langatmig. Um diese Geschichte ranken sich nämlich gleich zwei Rahmenhandlungen, von denen eine überflüssig ist. Eine junge Journalistin reist nach Berlin, um diese Geschichte von einer 90-Jährigen (eine der Frauen, die um ihren Mann kämpften) zu erfahren. Und um diese junge Frau widerrum rankt sich eine ziemlich langweilige und dazu noch schlecht gespielte Rahmenhandlung. Was zur Folge hat, dass der Film eine langweilig und uninteressante Einführung hat. Andererseits sind die Szenen, in den die 90-Jährige erzählt, die besten, rührendsten. Die alte Frau ist das Highlight des ganzen Films.
Insgesamt ist „Rosenstraße“ leider viel zu trocken – er krankt vor allem an sehr gestelzten Dialogen und schauspielerisch fragwürdigen Szenen. So wirkt die Szene, in der die Frauen lautstark protestieren eher unfreiwillig komisch.
Leider erfüllt „Rosenstraße“ alle Vorurteile derer, die den deutschen Film an sich ablehnen, weil er zu schwerfällig, behäbig, kopflastig und schlecht inszeniert sei. So wurde ein sehr interessantes Thema leider verschenkt.
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