Glückwunsch, Sie haben den Kauf einer Weinlieferung gewonnen!

Die Grüne Woche 2010. Es war keine Fehlentscheidung, die Ausstellung in den Messehallen am grün beleuchteten Funkturm am Sonntag zu besuchen. Es war nicht übermäßig voll.
So spazierten wir ganz entspannt durch die Hallen, kauften Fischsuppe und Fischbrötchen an einem Stand von Mecklenburg-Vorpommern, in der Brandenburghalle eine Boulette und etwas zu trinken.

Und dann stand in der Frankreichhalle ein Mann vor uns und fragte, ob wir Weintrinker seien. Ich bin es nicht. Meine Eltern aber schon.
Aber die Falle schnappte zu. Denn sie sagten ja und ließen sich an den Stand führen.
Möchten Sie mal kosten? Meine Eltern wollten. Ich nicht.
Der hier ist doch lecker, oder? Sie fanden ihn lecker.
Der ist nicht so sauer, oder? Sie fanden, dass er nicht so sauer ist.
Und kosten Sie doch noch den hier. Sie kosteten.
Der Wein ist gar nicht so teuer, und wir liefern frei Haus, da kommen keine Kosten mehr auf Sie zu. Und Sie können sich auch aussuchen, wie viele Flaschen Sie haben möchten?
Der Mann ist Italiener, verkauft französischen Wein und weiß nicht, wie man den Ort Nantes ausspricht. Voll der Experte.
Verkaufen aber, das kann er verdammt gut. 18 Falschen sind es am Ende, drei Sechser-Verbindungen.
Darauf doch noch ein Glas Champagner. Übrigens, der Champagner, wie schmeckt der Ihnen? Ist doch was für spezielle Gelegenheiten, oder? Toll, oder?
Auch davon schwatzte er ihnen zwei Flaschen zu je 30 Euro auf. Und das auch nur – zwinker, zwinker – obwohl er so eine kleeeeine Menge gar nicht verkaufen darf.
Und Sie, junger Mann, auch mal was kosten? Was Süßes vielleicht? Ich kostete, sagte, es ist okay, verzichtete aber auf einen umfangreichen Einkauf.

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben den Kauf einer Weinlieferung gewonnen!
Der Spaß kostete dann 180 Euro, die Rechnung kommt, wenn der Wein – und der Champagner natürlich auch – geliefert wird.
Eigentlich kostet der Spaß sogar 190 Euro, denn der Spediteur will auch 10 Euro haben. Von wegen: keine Mehrkosten. Auch noch gelogen.
Der Mann hat Glück, dass er das Verkaufsgespräch nicht mit mir geführt hat. Oder hätte ich auch 190 Euro ausgegeben?
Zur Strafe musste mir meine Mutter am Nachbarstand eine große Flasche Mangolassi kaufen. Für schlappe 10 Euro. Aber das war dann auch egal.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

4 Antworten zu „Glückwunsch, Sie haben den Kauf einer Weinlieferung gewonnen!“

  1. Der Bruder

    jeder besucher soll ja ca.106€ ausgegeben haben. Jetzt wissen wie warum…

  2. RT

    Genau. Wobei wir natürlich weit über dem Durchschnitt lagen…

  3. Der Bruder

    wieso? habt ihr mehr als 318€ ausgegeben…?

  4. RT

    Achso, stimmt, sind ja zu dritt gewesen…
    Sehr weit drunter werden wir nicht gelegen haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert