David Kern (Daniel Brühl) ist der große Star der deutschen Literaturszene. Sein Roman „Lila, Lila“ wird als der Roman der Internetgenerationen gefeiert. Dass er bei seinen Lesungen nur stockend vorankommt, das Wort „Rendezvous“ nicht aussprechen kann und irgendwie auch sonst recht wenig über sein Buch sagen kann – es stört niemanden.
Was nämlich niemand weiß: David hat das Buch gar nicht selbst geschrieben. Er hat das Manuskript in einer Schublade gefunden und eingescannt.
Dann aber steht plötzlich ein Mann (Henry Hübchen) vor ihm. Er behauptet, der Autor des Buches zu sein.
Regisseur Alain Gsponer entführt seine Zuschauer in „Lila, Lila“ in die Literaturszene. Etwas, was selten in Kinofilmen eine Rolle spielt. Jubelnde Kritiker, kreischende Fans, Verlagsleiter auf der Suche nach dem Nachfolgeroman und Presseagenten, die ihren Star hochpushen wollen. Es geht um den Starrummel, der David sehr bald auf den Magen schlägt.
Daniel Brühl spielt den schüchternen jungen Mann, der kaum noch weiß, wie ihm geschieht. Hannah Herzsprung ist seine Freundin, die David scheinbar nur liebt, weil er Schriftsteller ist. Und Henry Hübchen den nervige, ansatzweise erpresserische Penner.
„Lila, Lila“ ist unterhaltsam, witzig, ironisch, hat aber auch nachdenkliche Momente. Zwei Stunden gute Unterhaltung.
8/10
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