Evet, ich will!

Ein Multikulti-Liebesreigen in Berlin.
Dirk (Oliver Korittke) und Özlem (Lale Yavas) möchten gern heiraten, aber dazu brauchen sie den Segen ihrer Eltern. Und das ist gar nicht so einfach: Seine deutschen Eltern (Heinrich Schafmeister und Ingeborg Westphal) machen einen auf Öko, sind selbst nicht verheiratet, weil sie das einengen würde. Ihre türkischen Eltern bestehen darauf, dass Dirk Moslem wird und sich beschneiden lässt.
Coskun (Tim Seyfi), ein türkischer Sunnit, moderiert gemeinsam mit der türkischen Alevitin Günay (Idil Üner) eine Sendung bei Radio Orange. Und auch die beiden wollen heiraten. Und auch sie stoßen bei ihren Eltern auf Widerstand.
Auch Emrah (Eralp Uzun) will heiraten – und zwar Tim (Mickey Hardt). Denn der junge Automechaniker ist schwul, und seine Eltern wissen das nicht. Die würden ihn auch gern mit einer hübschen Türkin zusammenbringen. Wenn die wüssten…

Das sind noch nicht mal alle Geschichten, die die Liebeskomödie „Evet, ich will!“ erzählt. Sinan Akkus, Regie und Drehbuch, zeigt die Gegensätze, die die Liebe zwischen Deutschen und Türken sowie unter Türken selbst so mit sich bringt.
Es geht um die Fragen, wie weit sich die Parteien entgegen kommen sollen und wollen. Wer muss Abstriche machen? Welche Kompromisse sind möglich? Sollen überhaupt Kompromisse gemacht werden?
Das könnte eine gute Mischung werden, ist sie aber leider nur bedingt geworden. Akkus hat seinen Film schlecht komponiert. Mal abgesehen davon, dass zu viele Geschichten erzählt werden, sie sind dadurch auch ziemlich oberflächlich, gehen so gut wie nicht in die Tiefe. So wird das Outing des Mechanikers recht fix abgehandelt. Auch Dirks Beschneidungskonflikt wird schnell erledigt.
Szene folgt auf Szene, und oft geht das alles viel zu schnell. So kommt kaum eine Bindung zustande, die einem Film die richtige Würze verleiht.
Schade, da hätte mehr draus gemacht werden können.

6/10


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