Im Wahlprogramm der FDP war der Datenschutz eines der wichtigen Themen. Man solle doch bitte aufpassen, an wen man denn seine kostbaren Daten weitergibt. Und der Weiterverkauf von Adressen sei mit der FDP nicht möglich.
Hieß es zumindest.
In der Praxis macht das die FDP leider ein bisschen anders. Vor den Bundestagswahlen am vergangenen Sonntag bekamen viele Leute plötzlich E-Mails oder eine SMS. Von der FDP. Mit einem Wahlaufruf. Blanke Reklame also.
Das NDR-Medienmagazin „Zapp“ berichtete am Mittwoch darüber.
Woher hatte die FDP diese Daten? Etwa von einem Adressenhändler gekauft? Ist die Sache mit dem Datenschutz vor den Wahlen dann doch nicht so wichtig?
Aber auch Bekanntschaften, Freude und Kollegen nervte die FDP vor der Wahl.
Eine ehemalige Kollegin von mir arbeitet jetzt bei besagter FDP.
Ich habe zwar keine SMS von ihr bekommen – ich denke, sie hat meine Nummer nicht -, dafür aber eine andere Kollegin, die damals auch mit ihr zusammenarbeitete.
Am Sonnabend vor der Wahl hatte sie plötzlich diese Nachricht auf dem Handy: „Morgen ist Bundestagswahl. Denk doch an mich und mach Dein Kreuzchen bei der FDP. Liebe Grüße und bis bald, T.“
Und Montagmorgen die nächste SMS: „Dank Euch haben wir ‚Gelben‘ es geschafft. Daaaaaanke, liebe Grüße T.“
Ich finde das ganz schön unverschämt. Nach jahrelanger Funkstille kamen auf einmal diese nervigen Werbe-Simsen. Gut, dass ich die Nachrichten nicht bekommen habe – ich hätte eine Antwort parat gehabt.
Die FDP hat schon seltsame Methoden, die Sache mit dem Datenschutz umzusetzen. Oder war das nur leeres Gerede?
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