Die dreifache Qual der Wahl

Sonntach is Wahltach! Und das gleich dreifach. Also der Wachtach, nicht der Sonntach. Ich darf morgen fünf Kreuze machen: Erst- und Zweitstimme für den Bundestag, den Brandenburger Landtag sowie eine Stimme für den Oranienburger Bürgermeister.

Die Bürgermeisterwahl fällt mir am einfachsten. Die Wahl ist eindeutig. Der Hansi tut Oranienburg gut. Und der andere… nun ja, macht halt auch mit bei der Wahl.
Der Rest ist schwieriger. Bis vor kurzem war ich fest davon überzeugt, dass ich Platzecks SPD wählen werde. Doch dann war der Ministerpräsident auf Wahlkampftour in Neuruppin. Ich habe mir seinen Auftritt angesehen. Erst kratzte er sich bei den Leuten dort ein, weil die Kyritz-Ruppiner-Heide nicht zum Bombodrom wird. Dann noch ein bisschen Blabla zur Wende und Kopfstreicheln. Aber zu den lokalen Neuruppiner Themen und Problemen (und da gibt es diverse) kein Wort vom MP. Das war der Moment, bei dem ich wusste: Meine Zweitstimme bekommt er nicht.

Bei der Bundestagswahl bin ich auch noch unentschieden. Die SPD hat nach all den Ereignissen wie Ypsilanti, Beck und Co. ihre Sympathien verspielt. Merkel mag ich, aber Personal wie Ronald Pofalla geht gar nicht. Die Grünen haben in ihrem Wahlspot vieles Richtige gesagt, auch die FDP. Guido hat es auch irgendwie mal verdient, endlich Außenminister zu werden. Eine Frau und ein Schwuler an der Spitze des Landes – das hätte doch was.

Aber was ist sinnvoll während der Wirtschaftskrise? Eine Große Koalition mit komfortablen Mehrheiten im Bundestag? Oder Schwarz-Gelb mit knappen Mehrheiten und viele Blockierern?
Ich muss mich bis zum Wahlgang entscheiden. Und ich werde mich entscheiden.

Hennigsdorf bietet übrigens einen ganz besonderen Wahlservice. Den Kreisverkehr an der Veltener/Marwitzer Straße nämlich. In dem Rondell sind, ebenfalls im Kreis, sämtliche Wahlplakate aufgestellt. Fährt man ein paarmal drumherum, kann man sich wunderbar informieren.
Aber Hennigsdorf vor der Wahl sowieso noch ein spannendes Thema dazugewonnen: Eine Landtagskandidatin wurde von einer der lokalen Zeitungen als Stasi-IM geoutet. Nein, eigentlich wurde sie nicht geoutet. Das Wissen darüber ist nicht neu, wie auch der Kommentator zugibt. Aber zwei Tage vor der Wahl musste das auf den Tisch – ganz zufällig natürlich. Ganz zufällig ein paar Tage vor der Wahl hat die Presse die Akte auf den Tisch bekommen. Nicht um zu zerstören, sondern um zu informieren.
Für mich hat die Sache einen extrem faden Beigeschmack. Die Stasivergangenheit muss aufgeklärt werden. Aber seriös und nicht durch hinterlistige Kampagnen im Wahlkampf.


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Kommentare

9 Antworten zu „Die dreifache Qual der Wahl“

  1. tomtesk

    Ein schwuler Außenminister! Na da will ich mal die Reaktion der radikal islamischen Länder inkl. Scharia sehen!

  2. RT

    Ich auch…

  3. Ein FDP-Außenministerium wird sich um „radikal-islamistische“ Länder wenig scheren…

  4. RT

    Nun ja, wir werden es ja wahrscheinlich mitbekommen.

  5. Boa

    Einfach mal im Google oder Youtune nach Guido Westerwelle und Englisch-Kenntnisse suchen – Da würde ich das mit dem Außenminister gaaaanz schnell mal wieder zurück nehmen – da soll sie lieber weiter die Ansagen für die DB machen – „Thank you for Traveling with Deutsche Bahn“ Danke auch.

  6. RT

    Ja, habe ich vorhin schon in einem Forum gelesen und gesehen. Bitter. Andererseits wars ja damals bei Fischer damals nicht anders.

  7. Ich fürchte Guido ist gesetzt.

  8. RT

    Guido als Außenminister – da gibt es Schlimmeres. Na ja, und das mit dem Englisch: üben, üben, üben…

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