Ein 50-Jähriger hat am Sonnabend in München seine Zivilcourage mit dem Leben bezahlt. Drei Jugendliche hatten vorher in der S-Bahn eine Vierergruppe jüngerer Jungen und Mädchen angegriffen. Der Mann griff ein und verließ später die Bahn. Auf dem Bahnhof schlugen ihn die Männer – gerade mal 17 und 18 Jahre alt – auf ihn ein. Und das so sehr, dass er Stunden später an seinen Verletzungen starb.
Was für ein Wahnsinn. So weit kann es also kommen, wenn man dann mal tatsächlich mutig ist, einen Streit schlichtet, aber somit den Hass der Pöbler auf sich zieht.
Es ist doch jetzt schon so, dass man in der Bahn sitzt und immer hofft, dass nichts passiert. Und wenn es doch mal eine Pöbelei gibt, sitzen wir alle betroffen daneben und schauen zur Seite. Nur selten kann sich jemand überwinden, um einzugreifen.
Jetzt, nach dem Münchner Überfall, haben wir alle noch mehr Angst. Im Hinterkopf ist jetzt noch stärker das Angstgefühl, dass uns selbst etwas passieren könnte, wenn uns die Zivilcourage übermannt.
Ein falscher Ansatz. Aber ich kann es irgendwie niemandem verdenken, der so denkt. Eigentlich hilft in solchen Fällen nur eines: Gemeinsam eingreifen, andere Leute ansprechen und einspannen. Schwierig bleibt es trotzdem.
Und so hoffen wir eben weiter, dass wir nie in eine solche Situation kommen wie am Sonnabendnachmittag in München.
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