A.I. – Künstliche Intelligenz

SO 26.07.2009 | 23.55 Uhr | Das Erste

In der Zukunft ist alles anders. Sogar in Sachen Kinderzeugen gibt es Neuigkeiten. Forscher haben ein Roboterkind entwickelt, das von einem Paar einfach so gekauft werden kann. Henry (Sam Robards) hat seiner Frau Monica (Frances O’Connor) so ein Robokind geschenkt. Ihr eigener Sohn liegt im Koma. Ob er je wieder erwacht, ist offen.
Doch ein Roboter hat keine Gefühle. Zumindest noch nicht. Sieben Worte sind es, die David (Haley Joel Osment) „aktivieren“. Sieben Wörter, die die Seele in seine Schaltkreise bringen. Zyrros. Sokrates. Partikel. Dezibel. Hurrikan. Delfin. Tulpe. Und: Monica. Henry. Monica. Etwas tut sich in Davids Inneren. Schließlich umarmt er seine… „Mama!”
Doch Computer bleibt Computer. Das muss David spätestens in dem Moment verstehen lernen, als Sohn Martin doch wieder aus dem Koma erwacht, gesund wird, zur Familie zurückkehrt.
Aber einmal aktiviert, immer aktiviert. Seine Mutterliebe ist unauslöschlich. Wird David an seinen Hersteller zurück gegeben, muss er zerstört werden. Monica setzt den Kleinen, samt seinem sprechenden Super-Toy „Teddy” in einem Wald aus. David setzt alles daran, ein richtiges Menschenkind zu werden und begibt sich auf die Suche nach der „blauen Fee”, die ihm das möglich machen soll.

Mit „A.I. – Künstliche Intelligenz” hat Steven Spielberg eine Idee von Stanley Kubrick auf die Leinwand gebracht und somit filmisch vollendet. Der 13-jährige Haley Joel Osment („The Six Sense“) ist in diesem Film einmal mehr brillant. Seine Darstellung des Computerkinds ist geradezu atemberaubend, in den Anfangsminuten zeitweise sogar angsteinflößend. Oscarreif. Schon allein deshalb lohnte es sich auf jeden Fall, diesen Film zu sehen.
Aber auch die Story an sich ist faszinierend, die Zukunftsaussichten machen nachdenklich. Roboterkinder von der Stange. Ein Roboter, der ausschließlich für Liebesdienste gebaut wurde. Und so weiter.

Gegen Ende allerdings kommt es zu einem Bruch. Dann nämlich, als Außerirdische ins Spiel kommen. Als wollte Spielberg seine Weiterentwicklung von E.T. zeigen. Doch irgendwie passt das alles nicht so richtig rein in diesen Film. Selbst darüber, ob das Ende von „A.I.” ein Happy End ist oder nicht, kann man sich nicht einigen. Trotz des etwas missglückten Schlusses gehört „A.I.” dennoch zu den größten Werken des Jahres 2001.

Notiz am Rande: Die Suche nach der „blauen Fee” führt David nach Manhattan. Das Ende der Welt. 2001 ein schockierendes Bild.
Der Film startete in den Tagen nach den Anschlägen des 11. September 2001.


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Kommentare

2 Antworten zu „A.I. – Künstliche Intelligenz“

  1. McMannheim

    Ein wahrhaft filmisches Meisterwerk wurde da abgeliefert. Die Darstellungskunst des „kleinen“ Protagonisten wurde ja bereits in „The Sixth Sense“ gezeigt, wo er Bruce Willes beinahe an die „Wand spielte“
    Der Film ist eine der besen Parabeln auf „Pinoccio“

    LG
    William

  2. RT

    Leider hört man von Haley Joel Osment gar nichts mehr, oder?

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