Volojahre (28): Bayernpolitik kann auch langweilig sein

(27) -> 25.6.2009

Zwei Dramen spielen sich momentan (1.20 Uhr) in unserer Hotellounge ab.
Das Erste: Der Tod von Michael Jackson macht uns gerade sehr betroffen. Die Meldung kam vor wenigen Minuten über die Ticker rein.
Das Zweite: Vor dem Bartresen spielt sich gerade ein Beziehungsdrama ab. Ein junges Paar steht sich gegenüber und streitet. Mal lauter, mal leiser. Zwischendurch klammert sie sich an und weint ein bisschen. Mal sehen, was daraus wird.

Heute erlebten wir die pure bayerische Politik – und vor allem, dass sie manchmal furchtbar langweilig sein kann.
Im Maximilianeum ist der Landtag des Freistaates untergebracht. Wir hatten nicht nur die Gelegenheit zu sehen, wie ein Landtagskorrespondent arbeitet, sondern konnten uns eine Sitzung des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses ansehen. Leider haben wir den gerade unspannenden Teil erwischt. Ein Bericht über den Wettbewerb der Eisenbahnfirmen in Bayern wurde vorgestellt. In einer Stunde (!) erfuhren wir: Alles supi! Glücklicherweise hakten danach die Abgeordneten nach und merkten an, dass lange nicht alles so gut läuft wie dargestellt. Übervolle Züge, zu wenige Fahrradmitnahmewaggons usw.
Der Vorsitzende dieses Ausschusses ist Erwin Huber. Den kennen wir noch als nicht gerade erfolgreichen CSU-Vorsitzenden. In einem Hintegrundgespräch erzählte er uns später, wie er in den vergangenen Jahrzehnten die Pressearbeit mit Journalisten empfand. Den Inhalt kann ich hier leider nicht wiedergeben, da aus besagten Hintergrundgesprächen nicht zitiert werden darf. Aber ich kann sagen, dass es sehr erhellend war, auch was die Krisenzeit rund um seinen Rücktritt angeht.

Inzwischen ist es 1.37 Uhr, in der Lounge ist noch erstaunlich viel Betrieb. Leider haben sie hier keine Michael-Jackson-CD. Wäre ein passender Anlass gewesen.
Und das junge Paar steht immer noch am Tresen. Diesmal klammert er. Ob sich das wohl wieder einrenkt?


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