Das Jahr der ersten Küsse

SO 19.04.2009 | 13.05 Uhr | ProSieben

Angeblich sollen die 80er das mit Abstand langweiligste Jahrzehnt gewesen sein. Warum aber „Die 80er-Show“ 2002 bei RTL zu den erfolgreichsten Formaten gehörte, kann wohl nichts damit zu tun haben.
Nun könnte man denken, dass die Macher um Regisseur Kai Wessel mit diesem Film gleich auf zwei Wellen mitschwimmen wollen: Einerseits ein Teeniefilm, andererseits ein 80er-Jahre-Revival. Doch beide Klischees werden nicht erfüllt.
Tristan (Oliver Korittke) hat seine Frau verloren. Nun steht er am Fenster und erinnert sich, wie er sie damals, in den 80ern, kennen gelernt hatte. Seine Clique, die Tanzstunden, die Partys. Erste Küsse.
„Das Jahr der ersten Küsse“ zeigt das Leben von Jugendlichen irgendwann zu Anfang der 80er. Da kommt man schon mal ins Grinsen, wenn dort im Fernsehen Aerobic („Enorm in Form“) zu sehen ist und so unter Umständen auch eigene TV-Erinnerungen wach werden. Auch die Musik, die da gespielt wird, lässt einen immer tiefer in den Kinosessel rutschen.
Bemerkenswert ist, dass fast alle Schauspieler unbekannt sind. Bis auf Korittke kein bekanntes Gesicht. Was kein Nachteil ist. Dieser Film lebt von den jungen, für die Zuschauer unbekannten Leuten.
Der Film hat aber auch Schönheitsfehler: So ist die Rahmenhandlung mit dem Mann (Korittke) am Fenster überflüssig. Am Schluss wird eine englische Version eines Rio-Reiser-Songs gespielt. Warum nicht auf Deutsch?
Trotzdem: Das Endfazit kann nur lauten: Ein wirklich wunderbarer Film!


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