MI 15.04.2009 | 22.25 Uhr | 3sat
Ich fürchte, ich kann es nicht so richtig in Worte fassen, was ich über diesen Film denke und was ich eigentlich dazu sagen will. Ich will es trotzdem versuchen.
Was nützt die Liebe in Gedanken? Was nützt sie uns, wenn wir nicht zurück geliebt werden? Und was nützt sie uns, dass, wenn wir geliebt werden, wir aber nicht zurück lieben können. Oder wollen.
Richtig, das klingt kompliziert. Und das ist es ja auch.
Paul und Günter macht die Liebe fertig. Paul, weil er von Hilde nicht geliebt wird. Die liebt Hans. Dafür wird Paul von Elli geliebt, deren Liebe er aber nicht erwiedern kann. Und Günter, weil er ins Hans verliebt ist. Doch der steht, wie gesagt, auf seine Schwester Hilde. Auch wenn Hans Günter hin und wieder Hoffnungen macht. Und Günter verzweifeln lässt.
„Was nützt die Liebe in Gedanken?“ ist ein Film, der den geneigten Zuschauer von vorne bis hinten in seinen Bann zieht. Die Geschichte ist hochinteressant. Sie baut mehr und mehr Spannung auf, die sich fast schon körperlich ausdrückt. August Diehl (Günter) liefert eine brillante schauspielerische Leistung ab. Günters Gefühlslage wird durch ihn außerordentlich gut dargestellt. Die Rolle scheint vom Mark bis ins Bein in ihn übergegangen zu sein.
Gerade zu Anfang wird der Zuschauer noch ein wenig im Unklaren gelassen. Viele Szenen und Handlungen machen nachdenklich, sind manchmal nicht so ganz nachvollziehbar. Man versucht, Paul und die anderen zu verstehen. Man überlegt, warum machen die das jetzt? Warum nicht anders? Doch letztendlich wird man zu einem Ergebnis kommen. Und verstehen. Zumindest ansatzweise. Vielleicht auch erst in der Diskussion nach dem Film.
Der Film transportiert die gespannte, gedrückte, fast schon explosive Stimmung exzellent.
Es werden tolle Bilder geliefert, die Musik tut ihr übriges.
Fazit: Ein rundum gelungener Film, der einen angesichts des Endes natürlich anfangs ein wenig ratlos dastehen lässt. Aber bei längerem Nachdenken, wird einem doch vieles klar.
Nur noch so viel: Als 2004 im Kino der Abspann anfing, hat nicht ein einziger den Saal verlassen! Es war ganz still, jeder lauschte der schönen, nachdenklichen Schlussmusik. Bis zum Ende. Erst als die letzte Schrift von der Leinwand verschwand, erhoben sich alle ganz langsam…
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