Dickes B.

FR 27.03.2009 | 22.00 Uhr | rbb

Der rbb ist knapp bei Kasse. Deshalb hatte Radio Multikulti Silvester 2008 Sendeschluss für immer. Deshalb gibt es auch das Magazin „Polylux“ nicht mehr.
So schlimm kann es jedoch nicht sein, wenn sich der rbb eine große Talkshow leisten kann, die er am Freitagabend genau gegen die renommierte „NDR Talk Show“ ausstrahlt.
Wenn doch „Dickes B.“ wenigstens eine gute Sendung wäre. Stattdessen wirkt der Showtalk (Was eigentlich ist genau der Unterschied zwischen einer Talkshow und einem Showtalk?) nur eines: ganz schön billig.
Das beginnt bei der Band im Studio, deren Sängerinnen total schief singen und ihre Texte ablesen müssen, weil sie sie offenbar nicht gelernt haben. Das geht weiter beim Moderatorenduo Jörg Thadeusz und Melinda Crane. Letztere fiel nur dadurch auf, dass sie mehr oder weniger nutzlos rumsaß oder Fragen stellte, die einfach nur peinlich waren. So wollte sie von den bayerischen „Tatort“-Kommissaren Miro Nemec und Udo Wachtveitl wissen, ob sie beim Hören der „Tatort“-Melodie immer gleich ans Ermitteln denken müssen. So was Kindisches!
Jörg Thadeusz, der eigentlich als toller Interviewer bekannt ist, führte mit Sarah Kuttner eine onkelhaft-peinliche Debatte über die Jugendsprache und schlimme Wörter in ihrem aktuellen Roman.
Dazu herrscht ein heilloses Durcheinander, jeder gibt ständig seinen Senf zu allem, keiner der Gäste wird mal in Ruhe befragt, als Zuschauer ist man mit den Nerven am Ende.
Oder schaltet gar nicht erst ein oder zappt weg: Indiskutable 20000 Zuschauer waren am Freitag dabei. Ein ganz klares Signal für den rbb, an welcher Stelle nun auch gespart werden kann.


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