Vorneweg: die Vermummten

Die Oranienburger demonstrierten am Sonntag gegen Rechts. Das ist gut so. Dennoch hatte diese Demo einen faden Beigeschmack, der heute deutlich auch in der Zeitung zu sehen war.
An den Anfang der Demo gegen Rassismus und Rechtsextremismus stellte sich nämlich die Antifa. Lauter Schwarzvermummte führten den Zug an. Schon im Vorfeld wurden Krawalle linker Chaoten befürchtet, doch am Ende waren alle froh, dass es so friedlich verlief.
Aber wenn ich dann das Foto dieser Vermummten in der Zeitung sehe, dann denke ich: Nein, auch mit solchen Leuten möchte ich nicht auf einer Seite stehen. Ihr Anliegen ist ja an sich nicht unrichtig, aber warum müssen sie ihre Gesichter verhüllen? Warum muss man Angst haben, dass sie für Krawall sorgen? Warum muss ich mit Leuten gemeinsam demonstieren, die an sich krawallbereit sind? Mit diesen Leuten möchte ich nicht in einen Topf geschmissen werden, und aus meiner Sicht tut es der ganzen Aktion auch alles andere als gut, wenn man dann an der Demospitze solche Leute in der Zeitung sieht.
Kleiner Schmunzler am Rande: Auf dem Foto in der Zeitung sind zwei Plakate zu sehen: „Oranienburg grenzt niemanden aus“ und „Oranienburg – Traumlandschaften ohne Nazis“. Irgendwie widerspricht sich das, auch wenn die Botschaft des zweiten Spruchs natürlich anzustreben ist.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

10 Antworten zu „Vorneweg: die Vermummten“

  1. Sogenannte Schwarze Blöcke erfüllen in der Regel immer ihr Anliegen, Furcht und Respekt unter den normalen Demonstranten zu verbreiten. Nun bin ich nur ein stiller Beobachter von Demos und kein richtiger Kenner, allerdings nehmen wir als Otto-normal Demonstranten ja optimalerweise nur die Spitze des Eisbergs wahr. Die voll ausgerüsteten Polizisten hielten sich zum Glück hinter dem alten Busbahnhof auf, ohne zu provozieren. Man vermummt sich nicht nur der Gewaltbereitschaft wegen, die Videotechnik ist extrem präzise und du kannst davon ausgehen, dass jeder Demonstrant mehrfach gefilmt wurde, von den zwei Helis (von da oben kann man alles schön organisieren), von Zivilpolizisten und aus Fahrzeugen und die Demonstrationsgegner filmen auch alle Personen und wertet das Material präzise aus und genau das möchte der Vermummte natürlich nicht. Im OGA wurde übrigens, das fand ich sehr gut, auf die Demo der Rechten nur ganz beiläufig und ohne Bild eingegangen und es waren keine Vermummten zu sehen. Im Vorfeld gab es auf entsprechenden Webseiten viel Hin und Her zur Demo und auch diverse Vermutungen was wäre wenn, am Ende entscheidet auch immer die Tagesform jedes Beteiligten über ein Gelingen und ich denke das lief diesmal gut ab, auch wenn die Antifa die Demo organisiert hat (dafür dürfen sie natürlich auch vorneweg laufen) und sich alle eingeklinkt haben. Hey übrigens „Kein Platz für linke Chaoten“ war der Leitspruch der Gegendemo der sog. Freien Kräfte – die vom Parteikader der NPD eigentlich die Auflage hatte keine Parteiflaggen zu tragen. Ist ja Wahljahr und könnte Stimmen kosten.

  2. RT

    Wenn ich für eine gute Sache demonstriere, dann kann es mir egal sein, wenn mich die Polizei filmt.

  3. Felix

    „Die voll ausgerüsteten Polizisten hielten sich zum Glück hinter dem alten Busbahnhof auf, ohne zu provozieren.“

    Wie kann die Polizei durch ihre bloße Anwesenheit provozieren? Warum muss sie sich verstecken? Da läuft doch was schief….

    „Im OGA wurde übrigens, das fand ich sehr gut, auf die Demo der Rechten nur ganz beiläufig und ohne Bild eingegangen und es waren keine Vermummten zu sehen.“

    Klingt nach rosaroter Brille, nicht ganz nach dem, was ich von einer Zeitung erwarte 🙂

  4. RT

    Na ja, manchmal ist die bloße Anwesenheit ja schon eine Provokation.

  5. Felix

    Aber doch nicht bei einer Demonstration, die ohne Überwachung im Straßenkampf enden würde.

  6. RT

    Na ja, doch, Das gabs doch in der DDR beispielsweise. Gerade im Jahr 1989. Die Polizeipräsenz am 7. Oktober in Berlin Und Leipzig hatte wohl auch zur Eskalation beigetragen.
    Am 18. Oktober 1989 dagegen zog sich die Polizei (und Armee) zurück.

  7. Felix

    Danach wars ja dann auch zu Ende… :-S

  8. RT

    Auch wieder wahr.

    PS: Susan, hast du dir ein n gekauft?

  9. Also, ganz im ernst, ich bin kein Freund von vermummten Chaoten, die Anti-Nazi-Demos für was auch immer missbrauchen.

    Aber warum sollte es einem egal sein, wenn die Polizei einen filmt? Durch das Filmen wird jeder Teilnehmer unter den Verdacht gestellt, ein möglicher Chaot zu sein. Es wird nicht im Nachhinein ermittelt, es wird vorsorglich etwas aufgenommen – auch wenn, wie hier, nichts passiert.

  10. RT

    Nun gut, aber du wirst ja heutzutage praktisch überall gefilmt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert