ARD-Brennpunkt: Amoklauf in Winnenden

MI 11.03.2009 | 20.15 Uhr | Das Erste

Der Amoklauf von Winnenden riss auch in Erfurt wieder alte Wunden auf. Nicht nur in dem baden-württembergischen Städtchen lauerten unzählige Fernsehteams. Auch die Stadt in Thüringen rückte wieder ins Licht der Öffentlichkeit. 2002 lief auch dort ein junger Mann Amok.
Ein anstrengender Tag für Erik L. Seine Frau kam vor sieben Jahren beim Erfurter Amoklauf ums Leben. Heute musste er mehrere Interviews geben, um von diesen schrecklichen Tagen zu erzählen. Wieder und wieder Erinnerungen an einen schlimmen Tag. Nachdenklich saß er an seinem Schreibtisch, posierte für die Kameras – erst im „ZDF spezial“ und eine gute Stunde in einem weiteren Beitrag im „ARD-Brennpunkt“. Heute, an diesem tragischen Tag, war L. ein gefragter Mann. Darauf hätte er sicherlich gern verzichtet. Und wer weiß, wie viele Interviews er heute noch geben musste.


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Kommentare

8 Antworten zu „ARD-Brennpunkt: Amoklauf in Winnenden“

  1. RottiNRW

    Die Frage ist nur, warum lassen sich alle interviewen? Es wird doch keiner gezwungen. Als Erwachsener kann ich mich auf jedenfall wehren und denen die Kamera um die Ohren hauen.

  2. RT

    Ich kann mir vorstellen, dass L. ein bisschen Geld bekommen hat. Wobei das hoffentlich nicht der hauptgrund für seine Interviews war. Und alle anderen an dem Tag hatten ja aus verständlichen Gründen Redebedarf, das von den Reportern ausgenutzt wurde.

  3. Hypermensch

    Schrecklich sowas. Da geht man nichts Böses ahnend morgens in die Schule bzw. in ein Autohaus und wird Opfer von solch einer Tat.

    Die Tat gestern war dann auch mal wohl wieder für die Medien ein gefundenes Fressen, so pervers das klingen mag. Sowohl für die Fernsehsender als auch für die Print-Medien wirds in den nächsten Wochen kein anderes Thema geben, ich kann schon die Titelstory von „Stern“ und Co. sehen, wo irgendwelche Halbwahrheiten und sensationsgeile Überschriften abgedruckt werden.

  4. RT

    In der Hinsicht empfinde ich den „stern“ eigentlich als recht seriös.

  5. miles

    Ganz ganz schlimm fand ich, was stern TV daraus gemacht hat…

    Da ist der Amoklauf nur wenige Stunden alt und schon holt man sich 2 Schüler ins Studio, die morgens das Drama live miterlebt haben…

    Und nciht genug, als sich auch noch jemand vor den Zug geschmissen hat, mit dem die beiden richtung Studio unterwegs waren, mach man halt eine Live-Übertragen und zeigt 2 Schüler, denen man den Schock gut anmerken konnte…

    Ich glaube nicht, dass die beiden wussten, was sie da tun…

    Und natürlich waren es die Ballerspiele… Dass der Vater 14 Waffen zu hause hat, ist natürlich dagegen völlig normal….

  6. RT

    Ich habe es nicht gesehen, aber wenns so war, ists übel.
    Als Kerner in Erfurt damals seine unsägliche Sondersendung mit Kinderinterviews brachte, ( http://www.rtiesler.de/blog/2002/05/07/johannes-b-kerner-amoklauf-in-erfurt/ ) sorgte das auch für Wirbel. Gelernt hat niemand etwas draus.

  7. Mainzelfrau

    @miles: Das habe ich auch gesehen. Nicht genug, es wurde noch ein Mädel eingeladen, das selbst kurz vor einem Amoklauf stand und es dann aber gelassen hat.
    Sie wurde eingeladen, damit man sich ein bisschen in die Lage des Amokläufers versetzen könne.
    Was soll das, habe ich gedacht. Solche Menschen gehören nicht ins Fernsehen, sondern zum Psychologen. In Sendungen wie Stern TV wird ihnen eine Plattform gegeben und sie bekommen Verständnis für ihre Gefühle.
    Damit motiviert man Menschen, die sich so eine Tat überlegen, doch noch mehr, sie auch auszuführen!
    Denn neben einer riesigen Medienaufmerksamkeit bekommen sie auch noch Verständnis.

  8. miles

    Winnenden, „das 27.000 Einwohner hat und ein paar Zerquetschte“ (n-tv Orginalton)

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