Striezelweihnachten in Familie

Manche Dinge ändern sich nie: Der Striezelmarkt in Dresden wird immer noch mit den beiden CDs von „Weihnachten in Familie“ beschallt. Frank Schöbel und Co. singen Tag für Tag ihre Lieder, ab und zu unterbrochen von Roger Witthaker und seinen Weihnachtssongs. Das ist ja an sich gar nicht so unschön, aber wenn man Tag für Tag dort arbeitet, muss einen das doch ganz schön zum Halse raushängen, wenn Heiligabend der Markt schließt.
Im Großen und ganzen halte ich den Striezelmarkt, um so öfter ich da war, für überschätzt. Es ist ein relativ kleiner Markt, der von einer Großbaustelle (ein riesiges, tiefes Bauloch) und hässlichen DDR-Bauten umgeben ist. Zwar wird das Gelände mit einer Pyramide aufgehübscht, auch der kleine Schlossbau und sein Umfeld sind nett, auch die kleinen Büdchen mit dem Bastelkram, aber so richtig besonders ist das auch nicht. Andererseits natürlich tausendmal besser als die Desaster-Adventsmeile in Oranienburg. Aber irgendwie fehlt das wirklich Heimelige, Gemütliche auf dem Striezelmarkt. Extrem lecker sind aber die Waffeln, die es dort gibt – und erstaunlich preiswert.
Ich hatte den Auftrag, insgesamt vier Stollen zu kaufen, was jedoch mein Finanzbudget übertraf. Also musste eine Bank her. Ich lief Richtung Frauenkirche, um eine Bank der Cashgroup zu finden. Mein Gedanke war: Diese Gegend ist am teuersten in Dresden, dort muss es einfach auch irgendwo eine Bank geben. Weit gefehlt: Nicht eine einzige Bank in diesem ganzen Viertel. Wäre ich doch nur auf die andere Seite des Weihnachtsmarktes gelaufen – oder gleich an der Straßenbahnhaltestelle an der Prager Straße, an der ich anfangs ausgestiegen bin. Dort wäre ich fündig gewesen…

PS: Fast wäre Dresden zum Briefmarkennotstandsgebiet erklärt geworden. Es stellte sich dann aber schnell heraus, dass nur Thalia am Striezelmarkt so ignorant ist, Postkarten, aber keine Briefmarken zu verkaufen.


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