Saunakauderwelsch

In der Sauna im Hockenheimer Aquadrom. Bei ungefähr 75 Grad schwitzen die Leute und – nein, sie schweigen nicht. Sie unterhalten sich. Mein Problem: Ich verstehe sie nicht. Nur Wortfetzen.
Ein Mann und eine Frau sprechen über irgendwelche Gaststätten und Speisen. Einige Ortsnamen fallen, Ketsch, Graben, Speyer und der Bodensee. Und irgendwie sei ja hier in der Gegend, also rund um Hockenheim, nichts mehr los.
Es scheint deutsch zu sein, aber schon so breit, vernuschelt, verzischt. Kaum noch zu verstehen. Eigentlich kann man kaum noch von einem Dialekt sprechen, die Badenser scheinen mitunter ein eigenes Völkchen zu sein…

Massenauflauf in dem Hockenheimer Hotel, in dem ein Großteil der Geburtstagsgesellschaft untergebracht ist. Eine Gruppe Asiasten sorgt für Trubel, bringt den Mann an der Rezeption aber nicht aus dem Konzept. Vor dem Fahrstuhl bildet sich eine lange Schlange. Dass nebenan die Treppe auch nach oben führt, wird ignoriert. Auch, dass aus dem Fahrstuhl das Notsignal erklingt. Irgendwer muss Mist gebaut haben. Ein Zimmerschlüssel passt nicht ins Schloss der Tür, aber vielleicht ist der junge Mann nur mit dem Schießsystem nicht klargekommen.
Der Rest starrt fasziniert auf den Fernseher, auf dem die „Sportschau“ läuft.
Ein Sonnabendnachmittag in Hockenheim. Viel los.


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