ZAPPER VOR ORT: Inforadio in Berlin

FR 21.11.2008 | Berlin, Haus des Rundfunks

7.58 Uhr. Im Inforadio des rbb läuft ein Kulturbeitrag. Im Studio macht sich Dietmar Ringel für seine nächste Moderation bereit. Der nächste Nachrichtenblock muss angekündigt werden.
Ich hatte für mehr als eine Stunde die Gelegenheit, live im Studio dabei zu sein und Dietmar Ringel gewissermaßen über die Schultern zu schauen.
Der Morgenmoderator steht an seinem Pult, das Headset, mit seinem Namen versehen, auf dem Kopf. Vor ihm stehen mehrere Monitore. Einer zeigt seinen nächsten Moderationstext an. Die werden sowohl von der Redaktion vorbereitet, als auch von ihm selbst geschrieben. Auf einem anderen Monitor werden die folgenden Programmpunkte, Berichte, Teaser, Werbeblöcke, angezeigt, die Ringel selbst starten muss. Auf einem dritten werden die aktuellen Wetterdaten und Verkehrsmeldungen angezeigt. Bei Gefahrenmeldungen muss mitunter sofort reagiert werden. Auf einem vierten kommen fortlaufend die Agenturmeldungen rein.
Es ist 8 Uhr, es folgen die Nachrichten, die von einer Sprecherin im Nebenstudio verlesen werden. Sie hat wohl den härtesten Job. Alle 20 Minuten ist sie auf Sendung – und das sechs Stunden lang. Ringels Schicht dauert nur drei Stunden.
Um 6 Uhr geht Dietmar Ringel auf Sendung, spätestens um 4 Uhr muss er dazu im „Haus des Rundfunks“ in der Berliner Masurenallee sein. Dann werden die Zeitungen durchgeblättert, noch einmal die Themen der Nacht studiert, Interviews und Moderationen vorbereitet.
Die Interviews in der Stunde von 8 bis 9 Uhr waren alle bereits aufgezeichnet, Ringel führte sie bereits zu früherer Stunde in der Sendung, sie werden dann wiederholt. So gut wie kein Hörer ist länger als 30 Minuten beim Inforadio dabei.
Hat Ringel seinen Beitrag gestartet, wirft er einen Blick auf den Agenturenmonitor und bereitet die nächste Moderation vor. Kurz bevor er auf Sendung geht, blinkt eine gelbe Leuchte, wenn er drauf ist, leuchtet sie rot.
Die Herbsttagung der Innenminister in Potsdam ist das ganz große Thema an diesem Morgen, es verfolgt uns die ganze Zeit – in den Nachrichten, Beiträgen und Interviews.
Um kurz vor 9 kündigt Ringel seinen Kollegen an, während der Nachrichten findet dann der fliegende Wechsel statt. Und nach einer kurzen „Stehung“, in der die Sendung ausgewertet wird, kann er ins Wochenende abdüsen. In der Woche hat er oft nur eine Pause, um am Nachmittag schon wieder die nächste Morgensendung vorzubereiten.


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