Das Fremde in mir

Rebecca (Susanne Wolff) streicht sich über ihren dicken Bauch. Bald kommt ihr Baby. Ihr Mann Julian (Johann von Bülow) baut schon jetzt eine Höhle für das Kind.
Dann ist es da, aber nichts ist so, wie es laufen sollte. Julian hat wenig Zeit für Mutter und Kind. Er muss arbeiten, das Geld ranschaffen. Und sie, sie sieht das Kind an, hört, wie es schreit und – nichts. Sie fühlt nichts. Gar nichts. Lukas nervt sie. Wenn er schreit, kann sie es nicht ertragen. Völlige Kühle. Als sie eines Tages den Kleinen badet, kommt sie ins Grübeln. Tut sie es oder tut sie es nicht?
„Das Fremde in mir“ macht es seinen Zuschauern streckenweise alles andere als einfach. Es tut regelrecht weh, zu sehen, wie die junge Frau nichts mit ihrem Baby anfangen kann. Die Eiseskälte in ihrem Herz. Die Hilflosigkeit. Und die Sprachlosigkeit ihres Mannes. Hauptdarstellerin Susanne Wolff spielt die junge Mutter in einer erschreckend, bedrückend realen Art und Weise. Ihr leeres Gesicht sorgt für ein Magengrummeln, für schlimme Vorahnungen.
Dennoch versucht Regisseurin Emily Atef, Wege aus der Krise zu zeigen. So ist es zwar weiterhin schwer zu verstehen, was die Gefühle der Frau auslöscht, spannende Denkansätze werden aber geliefert.

8/10


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