Zwei, die sich engagieren wollen

Jungpolitiker: Benjamin Wilhelm (20) und Nils Grothe (24) treten in Oberkrämer zur Kommunalwahl an

MAZ Oranienburg, 24.9.2008

Zur Kommunalwahl am Sonntag stellen sich auch junge Leute dem Votum der Wähler in Oberhavel. In der Gemeinde Oberkrämer treten Nils Grothe (24) und Benjamin Wilhelm (20) an.

OBERKRÄMER
„In den Schulen wird sich viel zu wenig mit Kommunalpolitik beschäftigt“, findet Benjamin Wilhelm. Der 20-jährige Eichstädter tritt bei der Kommunalwahl am Sonntag für die CDU an. Wilhelm bewirbt sich für die Gemeindevertreterversammlung (GVV) und für den Eichstädter Ortsbeirat. Benjamin ist seit zwei Jahren Mitglied der Jungen Union. Der Abiturient des Hennigsdorfer Eduard-Maurer-Oberstufenzentrums ist gerade in der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, er fährt dazu jeden Tag nach Berlin.
„Ich will mich engagieren“, sagt er. Und er möchte die Jugend für die Wahlen gewinnen. „Alle meine Freunde sagen, sie gehen wählen. Ansonsten sind die Jugendlichen, mit denen ich ins Gespräch komme, eher zurückhaltend“, erzählt der Jungpolitiker. „Sie sagen, man kann eh nichts erreichen.“ Dem will Benjamin Wilhelm entgegensteuern: „Jede Stimme zählt. Man zeigt eine Reaktion, wenn man wählen geht.“ Er wünscht sich, dass auch im Unterricht an den Schulen mehr über die Politik vor Ort geredet wird. „Es fehlen einfach viele Grundinfos.“
Junge Leute müssten die Politik wieder mehr in die Hand nehmen. „Das Verhältnis zwischen Älteren und Jüngeren sollte bei 50:50 liegen“, so Benjamin Wilhelm. So könnten Erfahrungen weitergegeben werden. Mit den „alten Hasen“ in der CDU in Oberkrämer komme er sehr gut klar. „Manchmal haben wir verschiedene Ansichten, aber ich finde, wir sind eine gute Mischung.“
Für den Eichstädter Ortsbeirat rechnet er sich gute Chancen aus. Für die GVV sei sein Bekanntheitsgrad in der Gemeinde zu klein, wie Benjamin einräumt.
Nils Grothe (24) wurde Anfang August angesprochen, ob er für die Bürger für Oberkrämer (BfO) zur Wahl antreten möchte. „Vorher war ich politisch nicht aktiv.“ Der Marwitzer, der in der freiwilligen Feuerwehr aktiv ist und in Eberswalde Holztechnik studiert, will in den Ortsbeirat. „Eigene Ziele kann ich noch nicht formulieren, ich bin noch nicht lange genug dabei, um Vorschläge zu machen“, sagt er. „Ich würde mich für Allgemeinziele einsetzen.“ Über konkrete, drängende Probleme in Oberkrämer müsse er erst mal nachdenken, wie er zugibt. Auch die Frage, warum die Leute konkret ihn wählen sollen, habe er sich so noch gar nicht gestellt. Dennoch: „Mir ist die kommunale Politik näher als die große.“ Für die Ortsbeiratssitzungen will er, falls er gewählt wird, aus Eberswalde anreisen. Wie erklärt er sich das Desinteresse von Jugendlichen an Politik? „Das liegt auch an den Eltern, die vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wir müssen ihnen die Politik nahebringen, den Grundgedanken der Demokratie hervorheben.“
Das Ziel eint die beiden Jungpolitiker. Zwei junge Leute wollen sich engagieren, auch wenn die Ansätze unterschiedlich sind.


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