MI 17.09.2008 | 20.15 Uhr | rbb
Inka Bause hat sie bekommen. Und dank ihrem Publikum, das ihr seit 25 Jahren die Treue hält. Die in Leipzig spielende Sachsenklinik in der Serie „In aller Freundschaft“ hat sie bekommen. Trotz der Schleichwerbeskandale. DDR-Zehnkämpfer Christian Schenk erreicht sie an die Moderne Fünfkämpferin Lena Schöneborn. MDR-Moderatorin Birgit von Derschau erhält einen Scheck für den „Weißen Ring“.
Und so weiter.
Die Rede ist von der Goldenen Henne, dem Ossipreis in den Ossisendern rbb und MDR. Wer von der aktuellen politischen Lage nichts mitbekommen hat, der hat sich über die Show im MDR, dem inoffiziellen Nachfolger des Fernsehens der DDR, sicher sehr gefreut. Zu DDR-Zeiten gab es den „Fernsehliebling“ als TV-Auszeichnung. Die „Goldene Henne“ ist eigentlich nichts anderes. Die „Super-Illu“, Ossizeitschrift Nr. 1 vergibt den Preis, und immer und überall weht ein Hauch DDR im Berliner Friedrichstadtpalast. Als Udo Jürgens die Lebenswerk-Henne erhält, hat das natürlich auch irgendwie mit einem Auftritt in der DDR zu tun. Und selbst Bundespräsident Horst Köhler strich uns Ossis in seiner Rede Honig ums Maul, wie toll wir doch waren und sind und so weiter.
Dazu noch Moderatorin und Sängerin Helene Fischer (die wohl aktuelle Freundin von Flori Silbereisen), die stocksteifostig durch die müde Show führte und dabei wie Carmen Nebel in tiefster DDR-Zeit wirkte.
Bei der „Goldenen Henne“ lebt die DDR weiter. Ich jedenfalls brauche das nicht. Und ich glaube, Helga Hahnemann, nach der der Preis benannt wurde, hätte das auch nicht gebraucht. Genauso wenig übrigens wie den mies und öde nachgespielten Henne-Sketch.
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