Bahnbekanntschaften (30): AA-Mama

Mama hat zu tun, muss sich mit dem fremden Onkel unterhalten. Töchterchen, vielleicht 5 oder 6 Jahre alt, beobachtet die Szene argwöhnisch.
Der fremde Onkel hat seine beiden Begleiter verloren, die in der falschen Bahn saßen. Die Frau fand das sehr lustig, die Tochter war abgeschrieben. Völlig.
Dass sie an der Stange rumturnte und dann auf dem fußboden rumlümmelte – alles nicht wichtig.
Am Bahnhof Wollankstraße öffnete Mama die Tür, um gemeinsam mit dem fremden Onkel Ausschau nach seinen Begleitern zu halten. War aber niemand da.
Töchterchen wollte wissen, was da vor sich geht. „Mama!“ Nichts. Keine Reaktion. „Mama!!“ Null Interesse. Jetzt buchstabierte die Kleine: „M-A-M-A-A!!“ Die Doppel-A-Mama zeigte weiter keine Reaktion.
Erst als die Kleine sich auf eine Sitzbank lang hinlegte – das passte Mama gar nicht und rief Töchterchen zur Ordnung, war kurz davor, sie hochzuzerren.
Auf der Bank lümmeln geht gar nicht, auf dem Fußboden dagegen scheint völlig okay zu sein. Das sind die Doppel-A-Mamas von heute.
Was man der Kleinen noch zugute halten kann: Sie ist doch noch heller als ihre Doppel-A-Mama: Als der Zug in Hohen Neuendorf losfuhr, drängelte Mama schon, sie müssten doch in Birkenwerder aussteigen, sie müsse jetzt aufstehen. Doch die Kleine blieb gelassen: „Es wurde ja noch nicht mal angesagt!“ Und legte sie wieder hin. Sehr klug, die Kleine. Trotz AA-Mama.


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Kommentare

2 Antworten zu „Bahnbekanntschaften (30): AA-Mama“

  1. Heinz

    Schöne Geschichte von der Doppel-A-Mama……Ja oft sieht man kl.Kinder auf der Erde krabbeln……

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