(30) -> 7.7.2008

Die beiden jungen Damen steigen mit mir in Berlin-Gesundbrunnen in die S-Bahn nach Oranienburg, machen es sich auf dem Sitz mir gegenüber gemütlich. Sie wispern sich irgendetwas zu. Die Oranienburger Straße komme sicher nach dem Oranienburger Tor.
Nun ja, so ganz haut das nicht hin, und in dieser Richtung schon gar nicht, aber die beiden werden schon wissen, was sie tun. Oranienburg wird schon stimmen, dachten sie sich sicher. Nachgesehen haben sie aber offenbar nicht.
Bornholmer Straße. Das Getuschel geht weiter. Eigentlich seien es nur drei Stationen, flüstert die eine zur anderen. Interessierte Blicke auf die Anzeige mit den nächsten Stationen.
Wollankstraße. Wieder tuscheln die beiden etwas vom Oranienburger Tor. Klar, sie wollen eigentlich in die andere Richtung und wurden durch die Anzeige „Oranienburg“ getäuscht.
Schönholz. Der Schriftzug „Oranienburger Tor“ erscheint noch immer nicht an der Anzeigetafel. Vielleicht mal an den fahrplan zu sehen, nein, diese Idee haben die Mädels noch nicht. Doch der einen ist das alles nicht Geheuer. Nun steht sie doch auf, läuft zu dem Fahrplan über der Tür. Und die andere beugt sich zu mir: Ob das Oranjentor auf der Strecke liege. „Oranienburger Tor?“, frage ich. „Das ist doch eine U-Bahn-Station.“ Ich erkläre ihr, dass aber die Oranienburger Straße an der S1 liege – jedoch in der Gegenrichtung.
Wilhelmsruh. „Komm, wir müssen raus!“, ruft die eine zur anderen.
Also wieder zurück. Mit einem Blick auf den Fahrplan hätten sie sich diesen umweg sparen können…