We Feed The World – Essen global

DI 05.08.2008 | 22.45 Uhr | Das Erste

In Wien wird täglich so viel Brot weggeworfen, wie die Grazer an einem Tag verbrauchen. Der Regenwald verschwindet für sojabohnen, die für Mastküken bestimmt sind.
Ja, wenn man diese Doku gesehen hat, fühlt man sich schon ziemlich schuldig. Was soll ich jetzt tun? Kein Fleisch mehr essen? Aber das bringt ja auch nichts. Nestle-Produkte boykottieren? Aber was weiß ich schon, welche Produkte tatsächlich alle von dieser Firma kommen.
Ganz ohne Kommentar kommt der Film aus, der zeigt, was im Ernährungswesen der Erde schief zu gehen scheint. Tomaten werden Tausende Kilometer umher gefahren, weil es den Verbraucher nichts kostet. Die Hühnerzucht und das Schlachten erinnert an KZs. Und in den armen Ländern verhungern die Menschen.
Die gezeigten Begebenheiten und Fakten machen nachdenklich, ja sogar wütend. – Aber eben auch ohnmächtig.
Der Film selbst allerdings weist viele Längen auf, ist stellenweise alles andere als kurzweilig. Oft scheint es, dass sich die Macher von einigen der Bilder nicht trennen wollten. Das Interview mit dem Nestle-Chef wirkt ein wenig zu manipulierend, niemand kann überprüfen, was er noch alles gesagt hat und was noch den Schnitten zum Opfer fiel.
Trotz dieser Schwächen, vergisst man diesen Film nicht so schnell. Spätestens, wenn man im Supermarkt die eingeschweißten Hühnchen sieht…


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