Mit der 28 E durch die engen Gassen

Lissabon: Nicht nur die Straßenbahn in Portugals Hauptstadt ist einen Ausflug wert / Hügelige Landschaft

MAZ Falkensee, 17.7.2008

In der portugiesischen Metropole gibt es viele wunderbare Ecken und einige skurrile Begebenheiten.

Dass in Lissabon andere Sitten herrschen, merken die Reisenden schon am Flughafen: Am Taxistand warten die Leute ganz gesittet, in Reih und Glied. Jeder bekommt ein Taxi zugewiesen. Streitereien sind also ausgeschlossen. In gut 15 Minuten ist das Stadtzentrum erreicht.
Lissabon – die Hauptstadt von Portugal. Im Stadtkern leben etwas mehr als eine halbe Million Menschen. Die Baixa (Unterstadt) liegt am Ufer des Flusses Tejo. Drumherum befinden sich der Burgberg mit dem Castelo de São Jorge, die Alfama (Altstadt) und Bairro Alto (Oberstadt). Lissabon liegt im Südwesten Europas auf der Iberischen Halbinsel.
Die berühmteste Linie der Electrico (Straßenbahn) ist wohl die 28 E. Hier fahren historische Waggons, die jedoch zu Stoßzeiten hoffnungslos überfüllt sind. Wir steigen in der Nähe des Praça do Comércio im Stadtzentrum zu. Der Zug ist gerammelt voll. Von nun an winkt die Fahrerin an jeder Haltestelle ab – das Zeichen, dass niemand mehr mitfahren kann. Leider kommen so aber auch viele Fahrgäste nicht dort raus, wo sie rauswollen. Mitgehangen, mitgefangen.
Das Castelo de São Jorge ist ein echter Höhepunkt: Dort ist die Sicht auf die Stadt wunderbar. Jede der Mauern auf em Gelände lässt sich über Treppen erklimmen, was für Leute mit Höhenangst jedoch problematisch sein könnte: Hier und da fehlen nämlich Geländer. Lissabon ist überhaupt extrem hügelig. So gibt es Straßenzüge, die unfassbare Höhenunterschiede aufweisen. Steil bergab, noch mal bergauf und wieder steil bergab. Skurril: Die Hausnummernvergabe erfolgte irgendwann mal sehr großzügig. Dort scheint mitunter jedes Fenster und jeder Torbogen eine eigene Hausnummer zu haben.
„Ts, ts … Haschisch?” Diese Frage ist öfter zu hören. Rund um den Praca do Comércio versuchen Händler, ihre Ware an den Kunden zu bekommen. Wer weiß, vielleicht steckt dahinter ja auch Zivilpolizei, die die Passanten testen will? Es kommt vor, dass die „Angebote“ im Minutentakt kommen.
Das Kneipenleben im Stadtteil Bairro Alto beginnt nicht vor 22 Uhr. Erst danach füllen sich die kleinen Straßen und Gassen. Dann kommt Leben in die Bude. Überall stehen Leute vor den Kneipen, Restaurants und Bars und plaudern. Hier und da gibt es Gesang, und überall ist Musik zu hören. Und es ist nicht wirklich teuer: Bier gibt es für einen Euro.
Nach Mitternacht scheint die Stimmung immer besser zu werden. Dass die Innenstadt um diese Zeit ruhiger wird, kann man jedenfalls nicht behaupten.

Fünf Tage für 14 Euro
Lissabon ist von Berlin-Schönefeld aus täglich per Direktflug zu erreichen.
Der Nahverkehr ist sehr günstig. Eine Fahrkarte für fünf Tage kostet 14 Euro. Damit kann man sowohl Metro (U-Bahn), Bus und Electrico (Straßenbahn) fahren. Selbst die Fahrstühle (Elevador), echte Touristenattraktionen, sind mit der Karte kostenlos nutzbar.
Zum Gelände der Expo 1998 gelangt man mit der Metrolinie nach Oriente, die extra für die Expo gebaut wurde. Die Bahnhöfe sind künstlerisch gestaltet.
Betten in Jugendherbergen gibt es ab 13 Euro, so im Parque das Nações Youth Hostel in der Rua de Moscavide.

www.lissabon.de


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