Die niedrigsten Brücken des Landwehrkanals

Die letzte Schiffstour durch Berlin machte ich im Oktober 2003, als ich Flo die „volle Packung Kultur“ schenkte. Damals war der Hauptbahnhof noch eine Baustelle, als wir dran vorbeischipperten.
Von Charlottenburg aus ging es ins Zentrum bis zu den Treptowers, da von da aus über den Landwehrkanal durch Kreuzberg und Tiergarten zurück nach Charlottenburg.
Ehrlich gesagt: Ich weiß nicht mehr genau, was wir vor fünf Jahren für die Tour gezahlt hatten – aber sicher nicht 16,50 Euro. Dafür waren wir aber auch mehr als drei Stunden unterwegs.
Die Sonne knallte, Schatten gab es nicht. Das Oberdeck hatte kein Dach – was andererseits auch gut so war. Aber davon später mehr.
Wie wir wissen, ist der Hauptbahnhof inzwischen fertig, das riesige Bauwerk macht bei den Touris Eindruck, ebenso wie das gesamte Regierungsviertel auf beiden Seiten der Spree.
Seltsamerweise werden die Touristeninfos über Berlin (erzählt von rbb-Moderator Ulli Zelle) nur auf Deutsch verkündet. Berlin, die Weltstadt. Wenn ich irgendwo in einer Hauptstadt so eine Tour mache, erwarte ich zumindest eine englische Übersetzung.
Weiter ging es am Gerippe des Palastes der Republik vorbei. Viel ist von ihm nicht mehr zu sehen.
Auf unsere 2003er-Tour drehen wir in Treptow um und tuckerten zurück. Heute ging es weiter über den Landwehrkanal. Der idylle Teil der Tour. Sehr viel Grün, sehr viele Parks. Und sehr viele niedrige Brücken. „Und jetzt kommen wir zur …brücke, eine der niedrigsten über dem Landwehrkanal. Wir bitten Sie, sich zu setzen oder sitzen zu bleiben“, warnte Ulli Zelle aus dem Lautsprecher. Und das vor fast jeder Brücke über dem Landwehrkanal. Die sind alle „eine der niedrigsten“. Manche könnten übrigens unten mal ein wenig gesäubert werden.
An der Schleuse am Zoo konnten wir dann auch kurz einen Blick auf den Fernseher werfen, der in einer Kneipe aufgestellt war. Im EM-Spiel zwischen Österreich und Kroatien stand es gerade 0:1. So waren wir also auch gleich darüber informiert.
Mit einem Sonnenbrand auf den Armen ging die Tour zu Ende. Machen wir dann in fünf Jahren wieder.


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Kommentare

4 Antworten zu „Die niedrigsten Brücken des Landwehrkanals“

  1. tomtesk

    In fünf Jahren? Da wäre ich dann ja schon 23…:oops:
    Außerdem sind dreckige Brückenunterseiten immer noch besser als tropfende Brückenunterseiten. Und wenn es die Ansagen auch noch auf Englisch gegeben hätte, wären da wieder Opa und Oma gewesen, die sich darüber aufregen, weil man ja trotzdem in Deutschland ist…
    Die rein deutsche Ansage auf der Spree hat allerdings deutlich weniger Charme als deutsche Ansagen mit tschechischem Akzent auf der Moldau 🙂

  2. RT

    Bist du inzwischen 18?
    So viele Oma und Opas waren gar nicht an Bord, aber tatsächlich viele Ausländer.

  3. tomtesk

    Meinst du das ironisch? Ich dachte nämlich eigentlich, dass Einträge wie „Sechzehn-jahre-und-siebenhundertneunundzwanzig-tage“ für sich sprechen. Im Profil stehts auch…Falls du es doch ironisch meinst: Erinner‘ mich nicht dran; ich bin zwar alt, aber nicht dement 🙄

  4. RT

    Hm, meinte ich nicht. Bin nur nicht jeden Tag auf deinem Profil. 😉 Vergibs mir. 🙂

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