Yomo wird ein Ami

Auslandsjahr: Der Hennigsdorfer Martin Girard (20) will 13 Monate in den USA verbringen

MAZ Oranienburg, 2.5.2008

HENNIGSDORF
„Ich freue mich auf die Abwechslung, etwas völlig Neues zu erleben“, sagt Martin Girard. Der 20-jährige Hennigsdorfer, der vielen sicherlich noch als „Yomo“ im gleichnamigen Afrika-Musical der Musikschule in Erinnerung ist, tritt am 12. Mai die Reise an. Für etwa 13 Monate geht er in die USA.
In Wynnewood, einem kleinen Vorort von Philadelphia, wird Martin als Aupair bei einer Familie wohnen. „In einer typischen US-Vorstadt. Ich habe schon Bilder gesehen.“ Martin wird für die Kinderbetreuung zuständig sein. Die Familie hat zwei Jungs, zehn und sieben Jahre. „Und da das Ehepaar auch zwei Hunde hat, werde ich mich auch um die kümmern.“
Zuerst fliegt Martin Girard allerdings nach New York zu den Einführungskursen. Die Organisation Cultural Care organisiert alles. „Eine Stadtrundfahrt werden wir da wohl auch bekommen.“
Besonders gespannt ist er auf den völligen Tapetenwechsel: „Andere Menschen, Währung, Entfernungs- und Temperatureinheiten.“ Er wolle ganz grundsätzlich weg gehen, den Tapetenwechsel. „Ich bin ja eigentlich ein Familienmensch.“ So waren die Eltern auch eher zwiegespalten, sie meinten, er könne jederzeit zurückkommen. Auch Martins Freundin Sabrina war nicht begeistert. „Aber ich habe das Gefühl, dass es meiner Persönlichkeit gut tut, wenn ich mal woanders bin. Ich brauche mehr Selbstvertrauen.“ Über das Telefon und das Internet wolle er den Kontakt halten. „Ich überlege auch, einen Blog zu schreiben.“ Problematisch ist seine chronische Erkrankung. „Ich habe länger gebraucht, eine Krankenversicherung zu finden. Aber für den Notfall bin ich jetzt versichert.“
In den USA wird er auf jeden Fall McDonald’s besuchen: „Ich habe gehört, da ist es ganz anders als hier.“ Bei der Frage, was er unbedingt von zu Hause mitnehmen will, überlegt er: „Der Gedanke ist noch sehr irreal. Ich glaube, ich werde erst im Flugzeug wissen, was ich alles vergessen habe.“
Und danach? „Ich will studieren.“ Was genau, vielleicht findet Martin Girard ja in den USA eine Antwort darauf.


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