NDR aktuell: Linke will die Stasi zurück

FR 15.02.2008, 15.00 Uhr, NDR fernsehen

Große Aufregung, nicht nur in Niedersachsen. Christel Wegner (Die Linke) sprach sich im Interview mit „Panorama“ (ARD) dafür aus, doch wieder die Stasi einzuführen. Zum Schutz „gegen reaktionäre Kräfte“. Heute war das der Aufmacher von „NDR aktuell“.
Nun ja. Frau Wegner steht mit ihrer Meinung recht allein da. Empörung überall.
Aber ist da nicht auch ein bisschen Scheinheiligkeit dabei? Richtig, die Stasi brachte Leid über sehr viele DDR-Bürger. Es ist gut, dass es die Stasi nicht mehr gibt.
Aber: Wir werden schon jetzt mehr und mehr überwacht. Unsere Daten werden gespeichert. Wegen der Terroristen. Wegen des Schutzes des Landes. Dafür werden auch Leute überprüft, beobachtet, Telefongespräche abgehört.
Irgendwie doch auch schon ein bisschen Stasi. Auch wenn das nicht „Stasi“ heißt.
Was immer Frau Wegner unter den „reaktionären Kräften“ versteht: Ist es nicht so, dass so manche „reaktionäre Kraft“ sowieso schon überwacht wird?
Der Vorschlag von Christel Wegner ist so überhaupt nicht haltbar. Aber – mal ehrlich – so ein klitzekleines Körnchen Realität steckt da schon drin.


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Kommentare

9 Antworten zu „NDR aktuell: Linke will die Stasi zurück“

  1. Der Bruder

    Diese Dame ist nicht in der Partei „Die Linke“, sondern in der DKP. Klingt komisch, ist aber so…

    http://de.wikipedia.org/wiki/Christel_Wegner

  2. RT

    Ja, aber hat für die Linke an der NDS-Wahl teilgenommen und wird (oder evl. wollte) für die Linke im Landtag sitzen.

  3. AmenophisII

    man müsste frau wegner wirklich noch mal fragen, was sie denn gemeint hat, wenn sie wirklich sowas gesagt hat. fakt ist jedoch, dass wir vom BND derzeit besser überwacht werden, als von der Stasi früher. Nicht mal mehr der Keller ist sicher ;-).

  4. schreibstil

    und bald kommt der RFID-Chip (Google gibt Tipps dazu!!!) – vielleicht meinte sie auch den? Denn DER „Kleine“ kann alles und merkt sich dann auch fix noch, was jemand wo und wie teuer und wie bezahlt hat und wo Sie gerade sind (wie es das Handy auch macht) – herrliche George Orwell-Welt eben – die Stasi ja fast war das kleinere Übel, wenn man derzeitige Überwachen bedenkt …

  5. RT

    Nun ja, SOO modern wird die Frau dann doch nicht denken…

  6. ATetzlaf

    Wortwörtlich sagte Frau Wegner: „dass man ein Organ brauche, um sich gegen reaktionäre Kräfte zu schützen“ Punkt.

    Dass darin die Lohnschreiber der Ausbeuterklasse eine Gelegenheit sehen, den Sozialismus, bzw. Tendenzen und vor allem in diesem Fall konkret eine Kommunistin zu diskreditieren, ist eine andere, aber durchaus übliche Geschichte.

    Und das alles hat einen Zweck: „Imperialismus, das wissen wir, heißt Krieg nach außen und Repression nach innen. Genau das spielt sich gerade vor unseren Augen ab. Eigenartig dabei ist, dass das, was wir so klar sehen, im alltäglichen Bewusstsein von nicht marxistisch gebildeten Menschen kaum vorkommt.

    Wir wissen, dass der Kapitalismus die fatale Eigenschaft hat, sein Wesen hinter „dem falschen Schein der Oberfläche“ (Marx) zu verbergen, uns eine schillernde Welt der Warenzirkulation vorzuführen, in der das Glück nur von der Konsumqualität abhängt.

    Dieser falsche Schein wird brüchig. Arbeitslosigkeit, Armut, Obdachlosigkeit, Entwurzelung, Gewalt, Krieg und Tod sind überall spürbar. Der Imperialismus ist auf Lügen angewiesen. (Zur Klärung: der Begriff „Lüge“ wird hier nicht im moralischen Sinne gebraucht, sondern vielmehr als ein Begriff, der verdeutlicht, dass der Imperialismus für sein Überleben Unwahrheit, Umdeutung, Vernebelung und Verteufelung notwendig braucht.)

    Drei wesentliche Bereiche lassen sich unterscheiden:

    Der Imperialismus muss sein eigenes Wesen und vor allem die aus diesem entspringende Barbarei vernebeln.

    Der Imperialismus muss so tun, als gäbe es keine Alternative. Deshalb muss er den Sozialismus diffamieren.

    Der Imperialismus muss die von ihm selbst erzeugte Opposition, die Arbeiterbewegung, verwirren, spalten, befrieden, korrumpieren, sprich: von der revolutionären Einheit abhalten.“

    Dies alles gelingt ganz vorzüglich. Und schaut man sich um, sitzen die Menschen diesen Lügen auf. Es ist schlicht bequemer für einen, dessen Arbeitsplatz bedroht ist, auf jene zu schimpfen, die bereits keinen Arbeitsplatz mehr haben, weil sie keinen finden, weil es keinen gibt, weil Produktivität ein Segen ist, als über jene, die mit dieser Tatsache Millionen „verdienen“. Nur nützt es nichts.

    Grüße, christliche

  7. RT

    Wer sind denn die Lohnschreiber der Ausbeuterklasse?
    Das ist Verfolgungswahn.
    Grüße, freundliche.

  8. Zitat: „Zur Klärung: der Begriff „Lüge“ wird hier nicht im moralischen Sinne gebraucht, sondern vielmehr als ein Begriff, der verdeutlicht, dass der Imperialismus für sein Überleben Unwahrheit, Umdeutung, Vernebelung und Verteufelung notwendig braucht.“ Zitat Ende

    Demnach wäre der Sozialismus doch auch nicht besser: Unwahrheit, Umdeutung, Vernebelung und Verteufelung wurde in der DDR auch zur Genüge praktiziert…

  9. RT

    Durchaus.

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