Von Löwen und Lämmern

Die USA denken nun schon seit Monaten laut darüber nach, in den Krieg gegen den Iran zu ziehen. Überall, wo es brennt, wo es aus Sicht der USA notwendig ist, kümmert sich die Außenpolitik. Meistens militärisch. Werden die USA provoziert, wird nicht verhandelt. Es wird gehandelt. Und die Medien nehmen alles dankbar auf, berichten, sind patriotisch. Zeigen Kriegsbilder mit US-Flaggen als Logo. Scheinbar unkritisch. Regierungsfernsehen.
„Von Löwen und Lämmern“ mag ein seltsamer Filmtitel sein. Doch Robert Redfords Film zeigt, was dahinter steckt. Die Lämmer lassen sich von den Löwen „schlucken“. Von den Machthabern, von denen, die etwas zu sagen haben. Und die Lämmer machen brav mit, lassen alles mit sich machen.
In „Von Löwen und Lämmern“ wird extrem viel geredet. Zwei von drei Handlungssträngen bestehen fast ausschließlich aus Dialogen. Und doch, oder vielleicht gerade deshalb, hängt man den Lippen der Sprechenden.
Da ist die regierungskritische Journalistin Janine Roth (Meryl Streep), die zum Senatoren Jasper Irving (Tom Cruise) eingeladen wird. Er eröffnet ihr – exclusiv – die neue Afghanistan-Offensive. Die vor zehn Minuten begann. Genaue Konzepte? Für das dortige Leben danach? Janine hadert mit den Infos. Einfach vermelden? so, wie vorher auch immer?
College-Professor Malley (Robert Redford) empfängt in seinem Büro einen Studenten Arian, um mit ihm zu diskutieren, was denn jeder einzelne tun könne, um etwas im Land zu verbessern.
Währenddessen kommen seine Ex-Studenten Arian (Derek Luke) und Ernest (Michael Peña) in Afghanistan in eine lebensgefährliche Situation.
Ein hochinteressanter Film, der die aktuelle Situation in den USA aufzuzeigen scheint. Wie wichtig ist Politik? Wie geht man damit um, als Bürger und Medienschaffender? Welche Rolle spielen Politiker?
Der Film sagt nicht, was gut oder falsch ist, bewertet seine Figuren nicht. Dennoch gibt er am Ende Anlass zum Beginn einer Diskussion.

8/10


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