Was heißt schon privat?

Als jemand, der für die Zeitung schreibt, ist man im Grunde genommen niemals privat. In den seltensten Fällen. Egal, wo man ist, egal, was man erlebt: Immer hat man im Hinterkopf, ob da jetzt was für den Job abfallen könnte. Und wenn nicht für den Job, dann für diesen Blog.
Als ich mir kürzlich beim Filmfestival „ueber morgen“ den Film „Jesus Camp“ ansah, stand ich danach noch in einer kleinen Runde u.a mit Herrn Plentz. Mittendrin fragte er mich, ob ich beruflich hier sei. Nein, antwortete ich, ich sei ganz privat da.
Richtig: Ganz privat hatte ich mich entschlossen, mir den Film anzusehen. Doch aus „privat“ kann schnell doch wieder „beruflich“ werden.
Denn heute ergab es sich, dass ich etwas über den Film „Jesus Camp“ schreiben werde. Und falls mich jemand fragt, warum ich damals gesagt habe, ich sei privat dort, kann ich nur sagen: Ich war auch privat im Lilienthalhaus. Aber oft schöpft man aus dem Privaten auch für das Berufliche. Gelogen habe ich jedenfalls nicht…


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