Plattenvertrag in der Tasche

Die Band Radiopilot bringt im Frühsommer 2008 ihr erstes Album heraus

MAZ Oranienburg, 22.10.2007

ORANIENBURG
Der Plattenvertrag ist unterschrieben. Für die Band Radiopilot aus Oberhavel und Berlin aber noch nicht das Ziel ihrer Träume: „Man atmet einmal tief durch. Und dann geht’s weiter“, sagt Bassist Benjamin Steinke (22) aus Birkenwerder.
Als die MAZ im Herbst 2001 erstmals über die Jungs berichtete – damals hieß die Band noch Greensession – startete die Jugendseite eine Serie über „die Gruppe auf dem Weg nach oben“. Nach einem Jahr wurde der letzte Artikel in dieser Reihe veröffentlicht – doch der Weg war und ist lang. Und noch nicht zu Ende.
Vor sechs Wochen unterschrieb Radiopilot einen Plattenvertrag bei Sony BMG Columbia. Lange wurde darauf hingearbeitet. „Demos zu verschicken hatte nicht wirklich was gebracht“, erzählt Gitarrist Rafael Triebel (22). „Meistens ist es nur ein Zufall, dass die Firmen auf eine Gruppe aufmerksam werden.“

Viele Ratschläge bekommen
Auch die vielen Bandwettbewerbe brachten die Band zunächst nicht weiter. „Die bringen selten Gruppen hervor, die wirklich bekannt werden“, sagt Florian Büttner. Anders beim John-Lennon-Talent-Award. „Hier wird zumindest jede Band beraten.“ Name, Klamotten, Musikstil, Bühnenpräsenz. Auch Radiopilot, die ja zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich weit waren, bekam dort Ratschläge: „Wir haben uns das alles angehört“, sagt Florian, „aber am Ende muss man allein entscheiden.“
Der Auftritt vor kurzem in der „Garage“ in Berlin-Pankow zeigte das hohe Potenzial: Eine mitreißende Mischung aus Pop und Rock. „Wir sind eine Popband“, sagt Sänger Lukas Pizon (27) selbstbewusst auf der Bühne.
Es steht viel an in nächster Zeit: Seit einer Woche sind die Jungs wieder im Studio in Bochum. Die letzten Aufnahmen für das Album, das im Frühsommer 2008 erscheinen soll. Die erste Single im März. Die Tour mit 14 Auftritten als Vorband von Juli beginnt Mitte November. Da soll auch eine kostenlose EP verteilt werden, eine CD mit drei Songs drauf – als „Appetitanreger“ fürs Album. Bald kommt der neue Internetauftritt bei radiopilot.de. Anfang 2008 wird die Promotion anlaufen. „Konkrete Konzepte gibt es aber noch nicht“, sagt Schlagzeuger Christoph Hengelhaupt (23). Die Band bekannt machen soll auch ein „Streetteam“. Hier finden sich Fans zusammen, die die Jungs mit diversen Aktionen bekannter machen wollen.
Der Markt für deutsche Gruppen scheint derzeit nicht so gut auszusehen. Neuentdeckungen wie Peilomat schafften es nur in untere Chartregionen, Panda aus Berlin nicht mal in die Top 100. „Wir glauben nicht, dass das mit der deutschen Sprache zu tun hat“, so Florian Büttner. „Wenn die Musik wirklich gut ist, ist es egal, ob auf englisch oder deutsch gesungen wird. Man findet immer Gründe, warum der Erfolg nicht klappt, aber es sind immer einleuchtende Gründe.“
An sich selbst haben die Jungs von Radiopilot zunächst keine echten Erwartungen. „Das kommt eher von außen“, meint Rafael Triebel. Doch der Rückhalt ist da, durch Freunde und Familie. „Wobei sich meine Eltern schon Gedanken machen“, so Christoph Hengelhaupt. „Aber die Zeichen stehen ja nicht so schlecht.“


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert